Q-Rings für Power2Max zuschneiden

Wie ich schon in meinem Artikel im Vorjahr beschrieben habe, muss man alle nicht OPC3 Rotor Q-Rings mit 110mm Lochkreis zuschneiden, damit sie mit einem Power2Max Leistungsmesser kompatibel sind.

PIm__AL_2500

OCP3 Q-Ring: Muss nicht zugeschnitten werden, ist allerdings nur in der Standardausführung mit 50 Zähnen erhältlich.

Wie das Bob der Baumeister (=ich)  mit einer Stichsäge macht, habe ich schon vorgezeigt und das sieht dann so aus:

qrings-danach

Modifizierter Q-Ring mit 52 Zähnen. Der Ausschnitt muss ca. 3,5cm breit sein und links neben dem Loch mit den 3 Punkten angefertigt werden. Eine andere Einstellung als Position 3 ist nicht möglich.

Tim der Heimwerkerkönig (=Felix H.) geht mit einer CNC-Fräse ans Werk. Das sieht dann wesentlich professioneller aus:

3D

DSC_0028

Professionell zugeschnittener Rotor Q-Ring: Dadurch bleibt die Brücke zwischen den Q-Ring „Speichen“ erhalten und der Q-Ring stabiler. Ausserdem sind andere Positionen als Position 3 möglich.

Auch Aero Q-Rings lassen sich zuschneiden. Im Internet habe ich z.B. diesen Q-Ring gefunden (Quelle):

aero-qrings

Danke Felix für Bild und Skizze!

Er kommt – Wahoo KICKR – …

„Eine Rolle, ein Rad, ein Mann. (Pause) Wahoo KICKR – Ein Mann und seine Rolle kämpfen gegen das Laktat.“ (Original)

Nachdem mich das Christkind erhört hat und mir einen Wahoo KICKR geschenkt hat, wird dieser nun vom Osterhasen geliefert. Ab dann habe ich ein neues Spielzeug, das ich – sollte das Wetter 2013 ähnlich schlecht sein wie 2012 – auch über den Sommer etwas malträtieren werde (und darüber dann hier berichte). Davor gibt’s noch ein Update zu meinem Wintertraining auf der Tacx Fortius Rolle. Bis dahin muss ich aber noch einen 4 wöchigen Trainingsblock absolvieren, der nun auch intensivere Intervalle im L5/VO2max Bereich beinhaltet.

Update (7.3.2013): Von DC Rainmaker gibt es schon einen umfangreichen Test- bzw. Erfahrungsbericht zum KICKR.

 

kickr

Auf der Rolle 4

Nächster Teil der Serie rund um mein Training im Winter auf der Rolle.

Setup 2012/13

Meine Tacx Bushido Rolle habe ich mittlerweile verkauft und bin wieder auf der guten alten Tacx Fortius Rolle unterwegs. Damit lassen sich prima VR Rennen fahren, dafür sind die Wattwerte (vermutlich wegen der geringeren Schwungmasse) niedriger als auf der Bushido Rolle und ich brauche auch wieder den Computerbildschirm um die Trainings zu steuern.
Mein Rollenrad hat (schon im Vorjahr) Q-Rings erhalten, ausserdem habe ich mir für mein Powertap Pro+ Hinterrad von Wheelbuilder AeroDisc Covers einfliegen lassen. Damit würde ich auch gerne im Freien ein paar Zeitfahren fahren – sofern das vom Rennleiter erlaubt wird.

Das Setup in Worten:

  • Tacx Bushido Rolle mit Polar T31 Pulsgurt (bei virtuellen Rennen) oder Garmin Ant+ Textilgurt.
  • Canyon Roadlite Alu Renner mit Q-Rings (50/34), Mavic Cosmic Carbone Laufrad mit Powertap Pro+ und Wheelbuilder.com Aero Disc Covers. Airstryke Auflieger von Profile Design als iPad Halterung
  • iPad4
  • Edge800 (Anmerkung: Die Headunit von Tacx sollte mind. 30cm vom Edge800 entfernt angebracht werden, das sich die beiden Geräte sonst stören und es zu Problemen bei der Pulsaufzeichnung mit dem Polar T31 Gurt kommen kann)
  • MacMini mit Windows7, IR Fernbedienung, Bluetooth Tastatur, Tacx Fortius 2.05 Software, Airplay Receiver, Spotify, Windows Mediacenter, DVBViewer
  • Beamer
  • Verstärker & Lautspercherboxen
  • 2 Lüfter (1x Oberkörper/Kopf, 1x Beine)

Das Setup in Bildern:

2013-01-07 07.33.112013-01-07 07.37.162013-01-07 07.34.212013-01-07 07.50.202013-01-07 07.33.59

Trainingsplan 2012/13

2010 bin ich in der ersten Winterhälfte Intervalle an der Schwelle gefahren und dann in der 2. Hälfte fast nur noch VR Rennen. 2011 in der ersten Hälfte T-Max Intervalle, die zwar tolle Steigerungen beim Stufenleistungstest (MAP) gebracht haben, aber keinerlei Verbesserung bei der Schwellenleistung und danach wieder hauptsächlich Rennen. 2012/13 ist das Ziel einmal einen ganzen Winter mit gezieltem Intervalltraining durchzuziehen und dann auch im Frühjahr weiter bei Intervallen nach dem Plan von Howe/Lydiard (s.63) zu bleiben und nicht wie bisher in das SST Schema zurückzufallen (= SweetSpot Training = möglichst viel, möglichst schnell zu fahren = ein Grossteil der Trainings wird im Bereich 88%-93% der FTP absolviert). Ausserdem habe ich mir vorgenommen mehr auf Erholung zu setzen und weniger auf einen möglichst hohen CTL Wert. Daher gibt es nach jedem Intervalltag einen „Ruhetag“ und zwischen den Trainingsblöcken Ruhewochen (die so angelegt sind, dass die Familienurlaube auch dort hinein fallen – Weihnachten, Semesterferien). Die Intervalle bearbeiten hauptsächlich die Schwellenleistung, sowohl von unten als auch von oben.

Eine typische Trainingswoche sieht so aus:

  • Mo – 2x20min@90-100% FTP
  • Di – 120-150min@65-75% FTP
  • Mi – 4x10min@100-105% FTP
  • Do – 120-150min@65-75% FTP
  • Fr – 2x20min@90-100% FTP oder Rennen (VCF/IBL)
  • Sa – 120-150min@65-75% FTP oder Rennen (VCF/IBL) oder Familiensport (Schifahren/Langlaufen/…)
  • So – 60-75min lockeres Laufen (mit meiner Frau) oder Ruhetag

Der erste Block war von November bis Ende Dezember. Der zweite folgt von Jänner bis Mitte Februar. Ab Anfang März steigen dann die Intensitäten bei den Intervallen, dafür wird weniger an der Schwelle gefahren. Ausserdem können dann auch einmal härtere, längere Ausfahrten eingestreut werden (das geht auf der Rolle nicht wirklich).

Leistungstests mache ich am Ende jedes Blocks bzw. nach Lust&Laune auch dazwischen in Form eines MAP Tests. Ansonsten sind die Rennen in den VR Ligen (VCF /IBL) bzw. die Intensität bei den Intervallen sehr gute Indikatoren für die Leistungsfähigkeit und es Bedarf eigentlich keiner formeller FTP Tests. Die Intensität bei den Intervallen schraube ich laufend nach oben, so dass der Puls bzw. die gefühlte Anstrengung immer gleich bleiben.

Ergebnisse zur Halbzeit

Nach den ersten beiden Monaten sind die Erfahrungen mit den Intervallen an der Schwelle ähnlich positiv wie dies auch 2010 schon der Fall war:

  • Die Wattzahlen der Schwellenintervalle konnte ich laufend steigern. Im Vergleich zu 2010 (siehe Auf der Rolle bzw. Auf der Rolle 2)  fahre ich mittlerweile um 20-30W mehr.
  • Beim letzten Zeitfahren bei einem virtuellen Rennen (17min@345W = 5,1 W/kg) habe ich meine Bestleistung im Freien (erzielt bei einem Bergrennen) egalisiert.
  • Der letzte MAP Test war mit 424W der Beste überhaupt (abgesehen von den T-Max geboosteten Werten im Vorjahr).
  • Durch die Ruhewochen & für mich ungewöhnlich vielen Pausen zwischen den Intervallen, fühle ich mich auch noch ausgeruht und (v.a. im Kopf) hungrig auf mehr. CTL pendelt zwischen 90-95. Mal schauen was der 2. Teil des Winters bringt …

Weitere Postings aus der Serie:

Jahresleistung 2012

Nach einer längeren Postingpause, wird es wieder einmal Zeit für ein paar Updates. Zunächst einmal das obligate Updaten der gefahrenen Stunden und Kilometer 2012 sowie des GKI (Germknödelindex) auf der Sportübersichtsseite.

2012 war das Wetter leider nicht besonders und auch die Verletzung und der dadurch bedingte Ausfall der Tour Transalp haben die Stunden & Kilometer am Renner weiter gedrückt. Dafür bin ich mehr auf der Rolle gefahren als 2011 und habe mir im Herbst erstmals nach 15 Jahren Laufschuhe gekauft. Das hat die (Lang)lauf Stunden nach oben gedrückt und sich auch auf der Ergebnisseite niedergeschlagen. Auch der GKI ist gegenüber 2011 leicht gestiegen.

Germknödelindex 2012:

gki2012

 

 

h2012

km2012

 

 

 

Was wäre wenn …

… ich dopen würde? Diese Frage stellen sich beim Lesen der Berichte rund um Lance Armstrongs (tiefen) Fall sicher viele Hobbysportler. Anbei ein Versuch der Herleitung anhand einiger mathematischer Formeln, die sich im Internet finden. Da ich weder Mediziner bin noch praktische Erfahrungen mit EPO, Blutdoping & Co. habe, kann ich keinerlei Gewähr auf die Richtigkeit des hier Geschriebenen geben 😉

VO2Max, Hämoglobin, Hämatokrit

Neben vielen anderen Leistungsbegrenzern ist für die Ausdauerleistung im Sport die maximale Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes, der wesentlichste Faktor für die Leistungsfähigkeit. Dieser wird auch als VO2max bezeichnet und meist in ml/kg/min angegeben. Bei Weltklasse Athleten ist die VO2max im Regelfall >80, in Ausnahmefällen auch über 90 (VO2max World Records). Die VO2max ist zwar trainierbar, aber v.a. durch die Gene bestimmt. Daher ist die VO2max auch ein guter Indikator für das genetische Potential eines Athleten. Die Ermittlung der VO2max erfolgt im Labor. Wenn man mit Leistungsmesser unterwegs ist, entspricht die maximale Leistung über 5min in etwa der Leistung bei maximaler Sauerstoffaufnahme (also „VO2max-Leistung“). Daraus lässt sich wiederum grob die VO2max berechnen (siehe unten). Ein voll austrainierter Profi erreicht eine Stundenleistung (FTP) von ~85% der VO2max-Leistung.

EPO & Blutdoping steigern direkt die VO2max indem die Anzahl der den Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen im Blut (Hämoglobin in mg/dl) erhöht wird bis zu einem zulässigen Maximalwert von 50% (Hämatokrit in %).

Eine Steigerung von 1 mg/dl Hämoglobin entspricht einer Zunahme der VO2max von 4 ml/kg/min (Quelle).

Zahlenspiele

Da mir keine anderen Daten vorliegen, verwende ich überall meine eigenen:

Gewicht: 67kg
VO2max-Leistung-derzeit (=5min Maximalleistung) : 412W
FTP-derzeit: 315W
Effizienz: 23,9%
Energiegewinn aus 1l Sauerstoff: 5 kcal/L
Hämoglobin: 14 mg/dl
Hämatokrit: 43%

VO2max = 412 * 60 / 1000 / 5 / 67 * 1000 = 73,8 ml/kg/min
max. Hämoglobin = Hämatokrit 50% = 14 / 43 * 50 = 16,27 = ~16
VO2max-gedopt = 73,8 + 4 * (16 – 14) = 81,8 ml/kg/min
VO2max-Leistung-gedopt = 81,8 / 1000 * 67 * 5 * 1000 / 60 = 456W

FTP-voll austrainiert = 412 * 0,85 = 350W = 5,22 W/kg
FTP-derzeit = 315W = 4,7 W/kg = 90% von „voll austrainiert“
FTP-voll austrainiert-gedopt = 456 * 0,85 = 387 W = 5,79 W/kg
FTP-derzeit-gedopt = 387 * 0,9 = 348W = 5,19 W/kg

Zu einem Tour de France Sieger reicht es bei mir auch voll austrainiert und voll gedopt nicht. Dafür benötigt man heutzutage etwas über 6W/kg. Zur „goldenen Zeit“ brachten es Armstrong, Pantani & Co. in 30-40 Minuten langen Anstiegen auf fast 7 W/kg (Quelle). Weltklasse wäre laut Coggans Power Profiling gerade noch drinnen – immerhin.

Ein paar mehr Zahlenspiele gibt’s in Captains Blog. u.a. dass ich für die 2 mg/dl Hämoglobinzunahme rund 1,5l Blut zuführen müsste.  Ausserdem bin ich über die Faustformel „1% Hämatokritzunahme entspricht 0,6% FTP Zunahme“ gestolpert, die auch auf meine Berechnungen oben zutrifft.