Tour Transalp 2011

917 Kilometer und 19.553 Höhenmeter in einer Woche. 22 Pässe u.a. Stilfserjoch und Mortirolo. Noch nie bin ich in einer Woche so lange am Rad gesessen. Konnte das gut gehen?

Ja, es konnte und letztlich war es viel leichter als ich es mir vorgestellt hatte. Das kann natürlich auch daran gelegen sein, dass ich gut vorbereitet war und schon jede Menge Kilometer in den Beinen hatte. Aber alles der Reihe nach:

Anreise am Freitag von Graz mit dem Wohmobil gemeinsam mit meinem Wiener Partner Karl Stastny. Am Samstag Vormittag unseren  Fahrer in Telfs abgeholt und weiter nach Sonthofen gefahren um Startnummer & Chip auszufassen. Einmal schlafen und schon ging’s um 9 Uhr an den Start in Startblock C. Also ca. 500 Radler vor uns, die es zu überholen galt, wenn wir in den 1. Startblock wollen. Dementsprechend düsten wir auch gleich in den ersten Berg, das Oberjoch, hinein (270W Schnitt) und im darauffolgenden flachen Teil machte ich gleich ordentlich Tempo in unserer Gruppe, so dass wir vor dem nächsten Anstieg in Reutte das grosse Feld der Führenden eingeholt hatten. Naja und das war’s dann auch. Mein Partner war leergefahren und wir kämpften uns mehr schlecht als recht am 136. Platz ins Ziel. Es war auch recht klar, dass es einen ziemlich Leistungsunterschied zwischen uns beiden gab.

Am 2. Tag waren wir dann, nach Analyse der Leistungsdaten vom Vortag, mit anderer Taktik unterwegs und fuhren den Arlberg wesentlich gemässigter hoch. Genützt hat es nicht viel, da ich im Montafon einen Platten hatte und rund 15min auf meinen Partner und die grosse Gruppe in der wir waren, verloren habe. Das habe ich dann alleine versucht auf den letzten 50km u.a. über die Bielerhöhe wieder zuzufahren. Ist mir auch fast gelungen, allerdings habe ich an dem heissen Tag zu wenig getrunken und mich oben auf der Bielerhöhe mit Krämpfen in den Beinen abgekämpft. Immerhin haben wir uns zum Vortag verbessert.

Tage 3 & Tag 4 waren dann schon wesentlich besser, allerdings mussten wir immer noch aus Startblock B heraus starten und blieben daher bei unserer Strategie – gemässigtes Tempo am ersten Berg (230-240W Schnitt). Ich ziehe dann die Gruppe in der wir sind im Flachen und auf den folgenden Bergen kämpfen wir uns so gut es geht, teils mit anschieben, durch. Das hat letztlich immer besser funktioniert und wir konnten uns in den 1. Startblock nach vor arbeiten. Ausserdem wurde mein Partner, obwohl ich ihn jeden Tag „halbtot“ gefahren bin, immer stärker.

Auf dem Titelbild und 2x im Video (ca. 1m:10s & 1m:30s) in typischen Situationen für die ersten 4 Tage: Umblicken nach dem Partner und Ziehen einer grossen Gruppe

Tag 5, 6 und 7 haben wir dann die Taktik etwas abgewandelt und versucht am ersten Berg mehr Gas zu geben (250-270W Schnitt), g.g.f. mit Anschieben um mit besseren Gruppen mitzurollen. Dadurch musste ich dann in den Gruppen nicht mehr viel arbeiten und konzentrierte mich mehr auf das Vorausfahren zu Labestationen, Anschieben am Berg und Zufahren von Löchern in den Abfahrten. Die Taktik war letztlich am effizientesten und wir landeten an allen 3 Tagen jeweils um Platz 30 und konnten uns im Gesamtklassement bis auf Platz 38 in unserer Wertungsklasse (Herren) verbessern.

Zusammenfassung der Leistungsdaten (Powertap)* und Ergebnisse:

Das Powermanagement Chart sieht ähnlich aus wie bei der Trainingswoche auf Mallorca:

  • Am Anfang (Samstag): CTL = 123, ATL = 84, TSB = +39
  • Am Ende (Samstag): CTL = 143, ATL = 197, TSB = -54
Einige Anmerkungen und Learnings aus der ersten Tour Transalp Teilnahme:
  • Es war bei weitem nicht so anstrengend, wie ich mir das gedacht habe. Mag auch daran liegen, dass es eine recht grosse Differenz zwischen meinem Partner und mir gab und ich mich daher an den nominell schwierigsten Tagen (Etappe 4 mit Stilfserjoch und Etappe 5 mit Mortirolo) eher erholt als über alle Massen angestrengt habe. Trotzdem ist es erstaunlich wie schnell man regeneriert. Nach der Etappe über die Bielerhöhe war ich im Ziel komplett platt und am nächsten Tag lief das Werkel wieder als ob am Tag davor nichts gewesen wäre.
  • Mit Hilfe des Leistungsmessers haben wir uns an ein recht striktes Pacing gehalten. War ganz interessant zu sehen, dass zwar sehr viele Leute Leistungsmesser hatten (Jede Menge SRMs, ein paar Powertaps und P2Max), aber scheinbar kaum jemand damit etwas angefangen hat. Sind immer alle viel zu schnell in die Berge reingefahren und dann oben raus immer langsamer geworden. Wir waren eher unten langsam, dafür konstant den Berg hoch und oben raus haben wir laufend überholt. Ähnliches galt für unterschiedliche Steigungen. Kaum wurde es etwas flacher nahmen alle raus und wenn’s steiler wurde, dann traten sie im Wiegetritt kurz sehr kräftig an. Ist zwar nicht gesagt, dass man dort komplett gleichmässig fahren muss und soll, aber so starke Schwankungen wie sie viele hatten (Wiegetritt&steil = über der Schwelle, Flacher = unter 150W), waren nicht optimal. Ausserdem war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass – wenn wir einen bestimmten Watt Schnitt fahren – uns sicher nicht verheizen und das Tempo über mehrere Berge halten können.
  • Ich hätte nicht gedacht, dass man eine Woche lang nur Nudeln und Reis essen kann, aber ich hatte auf gar nichts anderes Lust. Daher gab es am Nachmittag nach der Ankunft Nudeln und Abends – meist bei der Pasta Party – noch einmal Nudeln.
  • Wohnmobil hat sich bewährt und obwohl wir nichts reserviert hatten, haben wir überall einen Platz bekommen bzw. konnten frei parken & nächtigen. Würde ich wieder so machen.
  • Die Strassen waren sehr gut gesichert und weitestgehend gegenverkehrsfrei. Trotzdem hat es einige schwere Stürze gegeben, was mich nicht wirklich gewundert hat, so wie da einige runtergefahren sind … Massenstürze – vor denen ich mich eigentlich wesentlich mehr gefürchtet habe – habe ich allerdings keine gesehen.

Mit Finishertrikot im Ziel in Arco

Links:

*) Powertap ist falsch kalibriert und zeigt ca. 5% zu geringe Werte an.

Schöckel Classic 2011 (Duathlon)

Keine Ahnung was mich geritten hat an einem Duathlon teilzunehmen. Die Wettervorhersage war grausig (Regen & kalt) und ich war heuer noch kein einziges Mal laufen …

Fazit:

  • Ein 18. Platz mit einer guten Gesamtzeit von 1h 4 min 35s. 7 Minuten hinter dem Sieger und unter meinem anvisierten Ziel von 1h 5min (Ergebnisse online)
  • Ein von der Platzierung nicht zufriedenstellender Radsplit, Zeit ist ok: 15. mit 1 min Rückstand. 345W NP im eigentlichen Anstieg auf den letzten 13 min ist solide und entspricht in etwa dem, was ich derzeit leisten kann. Für die kurze Strecke viele Stürze gesehen, die Großteils unnötig waren und durch Fehlverhalten einzelner Fahrer verursacht wurden.
  • In der Wechselzone – wie erwartet – eine weitere Minute auf die Besten verloren.
  • Beim Laufen (eigentlich Gehen) den Platz vom Radfahren fast gehalten und weitere 5 min auf die Spitze verloren. Schreckliches Kreuzweh, das kurz nach der Wechselzone begonnen hat und sich bis heute (2 Tage danach) hält.
  • Sag niemals nie, aber da ich mich nur mehr übers Laufen verbessern könnte und ich nicht vor habe jede Woche zum Training auf den Schöckl zu laufen, wird mich diese Veranstaltung, obwohl super organisiert und zentral gelegen, wohl nicht wieder sehen.
  • 1,5sek Auftritt in Steiermark heute 🙂

The Next Level – Zwischenbericht

Nach meinem durchaus zufriedenstellenden ersten Jahr am Renner, habe ich mir fürs 2. Jahr auch wieder einiges vorgenommen. Vor allem sollte natürlich eine Leistungssteigerung her. Angestachelt durch den Artikel „The next Level“ und die Aussage „No Pro has ever reached 5.0 w/kg with only 13h training per week“ von US Pro Coach und Powerguru Hunter Allen, habe ich’s versucht mit Eddy Merckx zu halten („Ride a lot“) und begonnen nach einer 2 wöchigen Weihnachtspause das Volumen deutlich nach oben zu drehen. Ansich habe ich dabei nicht darauf geachtet in welchen Bereichen (Grundlage, Tempo, …) ich trainiere, sondern einfach nur versucht TSS/Woche bzw. CTL Vorgaben zu erreichen, so dass sich meine CTL bei mindestens 110 bewegt. CTL Werte zwischen 110 – 130 werden ansich als Optimum für die Entwicklung angesehen. Pro’s bewegen sich (angeblich) so rund um 130-150, wobei es starke Variationen je nach Saisonverlauf gibt. Eine längere Tour (z.B. Tour de France) wird mit ~110 begonnen und ~150-180 beendet (PMC des US National Pro Fahrers Carter Jones).

Da ich grundsätzlich viel SST fahre (aka „Das Maximum rausholen über die geplante Trainingsdauer“), bin ich nie ausschliesslich Grundlage gefahren und auch keine strukturierten Intervalle. Von Jänner bis März viele Indoor Rennen (VCF League) und den Rest Grundlage und im Freien dann viel Tempo (SST) bzw. Intervalle am Berg (je nachdem wie lange der Berg ist). Ausserdem einen „epic ride“ (= 5-6h bzw. 300TSS Ausfahrt) pro Woche. Insgesamt bin ich weit über mein Ziel von CTL 110 hinausgeschossen und habe mich bei 130-140 eingependelt (= 12-18h/Woche). Der Weg dorthin war allerdings etwas steinig und lehrreich.

Performance Management Chart (PMC) –  Jänner bis Juni 2011

Die einzelnen Phasen (im Chart oben mit Nummern markiert):

1.) Hocharbeiten von CTL 70 auf 115:

Die Literatur zu Training mit einem Powermeter empfiehlt, dass man seine CTL in der Grundlagenphase um 3-6 Punkte pro Woche erhöhen soll. Macht man es rascher, dann besteht Übertrainingsgefahr. Erhöht man um 3-4 pro Woche, dann kann man sich die sonst übliche Regenerationswoche sparen. Erhöht man um 6, dann braucht’s einen 3+1 oder 4+1 Rythmus, wobei sich durch den Rückfall der CTL in der Regenerationswoche erst wieder eine durchgerechnete Steigerung von rund 3-4/Woche ergibt. Abgesehen davon ist es ziemlich individuell wieviel Steigerung jeder verträgt.

Soweit zur Theorie. Ich habe gleich die Probe gemacht und in den ersten 4 Wochen von 70 auf 110 erhöht ohne eine Regenrationswoche einzulegen. Das sind +40 in 4 Wochen = +10/Woche und siehe da, das Übertraining stand vor der Tür. Ich war leer und fühlte mich unrund. Habe mich dann noch 2 Wochen bis zur geplanten Regenrationswoche (= Semesterferien/Schifahren) hinübergerettet und dann in der einen Woche wirklich gut regeneriert.

Danach bin ich es entsprechend dem Lehrbuch angegangen. In 5 Wochen von 97 auf 115 hochgearbeitet. +18 in 5 Wochen = +3,6/Woche und siehe da, alles war wunderbar. Keinerlei Beschwerden und durch das schönere Wetter und die ersten Ausfahrten im Freien auch jede Menge Motivation.

2.) Trainingslager Mallorca + Superkompensation

Mit CTL 115 ging’s ins Trainingslager für 7 Tage nach Mallorca mit abschliessendem Wienerwald Radmarathon gleich nach der Rückkehr. Ziel des Trainingslagers war es für die Tour Transalp die tägliche Belastung und Ernährung zu trainieren, daher habe ich versucht jeden Tag >3500 kcal zu verfahren. So viel Training hat natürlich die CTL aber vor allem die ATL nach oben getrieben. Am Ende der Woche war die TSB mit -90 ordentlich im Minus. Das war ok und geplant – es sollte ja eine Regenerationswoche folgen – und trotz der niedrigen TSB habe ich mich beim Wienerwald RM ganz ordentlich geschlagen. Da ich das Trainingslager mit relativ hoher CTL von 115 begonnen habe, war die tägliche Belastung auch nicht wirklich ein Problem. Richtig müde Beine hatte ich nie.

Viel interessanter als das Trainingslager war dann aber die Frage ob es denn auch den Superkompensationseffekt bei mir geben würde. Daher habe ich am Ende der Regenerationswoche den Traunsee RM bestritten um dies auszuprobieren. Und siehe da, es hat perfekt funktioniert. Neuer 5min und 15min Bestwert.

3.) 2. Peak im Mai

Nach 2-3 Wochen mit einigen Rennen war im Mai wieder eine längere Rennpause angesagt. Daher habe ich 2 Wochen mit richtig hohem Umfang eingeschoben. 1100TSS/Woche haben CTL und ATL wieder nach oben gedrückt. Das Ziel: Eine Woche ruhen und dann bei den Rennen Ende Mai und Anfang Juni nocheinmal „superkompensieren“. Dafür musste das Kindberger Bergrennen herhalten. Fast exakt 20min ging es den Berg hoch mit einem neuen all-time-high von 338W Schnitt (mit einem Leistungsmesser, der ca. 5% zu wenig anzeigt). Beim Kärnten RM lief es auch zufriedenstellend und mein erstes Amateur Strassenrennen eine Woche darauf in Langenlois habe ich gleich gewonnen! Die Theorie scheint aufzugehen.

Daher folgt jetzt noch 1 Regenrationswoche und eine leichte Senkung der CTL auf 115-120 bevor es in die Transalp geht.

Vergleich 2010 – 2011

Und um wieviel bin ich jetzt besser als 2010? Der Vergleich ist etwas schwierig, da ich nicht den gleichen Leistungsmesser wie 2010 verwende und mein aktueller Powertap Pro+ definitv zu wenig anzeigt (um ca. 5%). Daher gibt es in der Grafik unten auch eine Bandbreite der Verbesserungen zu 2010. Geht man von 5% Fehler aus, dann liegt die Verbesserung zum Vorjahr quer über die einzelnen Zeitperioden bei rund 7,5%. Eine Steigerung, die wohl nicht jedes Jahr möglich sein wird. Würde man den üblichen FTP-Test (0,95 * 20min Bestleistung) heranziehen und die 5% Fehler des Leistungsmessers einrechnen, dann hätte ich 338W Schwelle bzw. 5,0W/kg. Das ist allerdings (leider) nicht wirklich realistisch …

Differenz MeanMax Chart 2010 zu 2011 – X-Achse ist Zeit in Minuten, Y-Achse max. durchschnittliche Watt

Da ich im Rennen noch keinen Berg gefahren bin, den ich auch 2010 gefahren bin, bleibt neben den reinen Wattzahlen aus dem MeanMax Chart nur ein Vergleich der Zeiten aus dem Training von meinem eigentlichen Hausberg, dem Masenberg (Masenbergrennen: Strecke Hauptplatz Hartberg – Masenberg):

  • 2011 (Training): 43min
  • 2010 (Training): 49min
  • 2009 (Rennen): 50min
P.S. Eine Linksammlung mit Infos zu PMC, CTL, ATL sowie Traing mit einem Leistungsmesser allgemein gibt es hier.

Radrenntage Langenlois 2011 – 1. Sieg!

Möglichst viele Wettkämpfe in möglichst kurzer Zeit, das war die Devise und dafür waren die Radrenntage in Langenlois mit 4 Rennen in nur 3 Tagen ideal. Neben der reinen Anzahl an Rennen, erhoffte ich mir dort auch einiges Neues zu sehen und lernen zu können und einiges auf meiner „das möchte ich auch einmal machen“ Liste abhaken zu können (1. Amateur-Strassenrennen, 1. Zeitfahren, 1. Etappenrennen).

Freitag, Rundstreckenrennen 1 (3 x 36km, flach)

Mein erstes Amateurrennen auf der Strasse, daher einfach einmal abwarten, hinten ins Feld reinsetzen und mitrollen. Das war der Plan und das hat auch bis zum Ende der 1. Runde gehalten. Dann hat es mich ca. 5km vor dem Ziel an die Spitze des Feldes geschwemmt und ich bin dann dort für ca. 10km gefahren. Taktisch nicht klug, aber lustig. In der 2. Runde dann wieder das gleiche Spiel, an der selben Stelle war ich wieder vorne und bin diesmal vom Feld weggefahren. War 15km alleine zwischen dem Feld und einer 4er Ausreissergruppe unterwegs und wurde in einem Gegenwindabschnitt wieder eingeholt. Obwohl ich beim Soloantritt davor schon eine Zeit an der Schwelle gefahren bin, reihte ich mich wieder weit vorne im Feld ein und half mit die 4er Gruppe einzuholen. Das passierte dann knapp 4km vor dem Ziel, ziemlich genau an der Stelle, an der ich zuvor 2x vorne gefahren bin. Na gut, da ich in einem Sprint so oder so keine Chance hatte, dachte ich mir, ich probier ich’s eben nocheinmal: Also wieder voll angetreten und versucht das Ganze bis zum Ziel durchzuziehen. Ich kam leicht weg, mir folgte niemand. Das Loch wurde grösser, das Laktat in den Beinen mehr. Mehrmals habe ich mich umgedreht, aber die Meute kam nicht. Auch nicht auf der langen Zielgeraden hinein nach Langenlois und so konnte ich ungefährdet mit 5s Vorsprung übers Ziel fahren. Sieg! Mit dem hat wohl niemand gerechnet und ich am wenigsten.

Leistungsdaten (Powertap*):

Samstag, Bergsprint

Das ganze war wahrlich ein Sprint, wirklich bergauf ging es nur auf den letzten 1000m. Mein Ziel war die Gesamtführung zu verteidigen und möglichst wenig Zeit zu verlieren. Das gelang ganz gut, musste mich erst auf den letzten, flachen 200m den sprintstärkeren Fahrern geschlagen geben und wurde mit 7s Rückstand 9. Passt.

Leistungsdaten (Powertap*):

Samstag, Einzelzeitfahren, 15km

Darauf hatte ich mich besonders gefreut. Ich bin im Keller in der VCF League (Tacx Fortius Rolle) schon unzählige virtuelle EZFs gefahren, aber noch nie ein echtes auf der Strasse. Mit jeder Menge ungewohntem Equipment (neues Zeitfahrrad, geborgte Dress & Helm), ging es an den Start. Ich versuchte alles so zu machen wie bei den „Keller EZFs“, mit dem einzigen Unterschied anfangs etwas mehr Reinzuhauen (Gegenwind) und ab der Umkehr (Rückenwind) etwas weniger. Wie man an den Leistungsdaten sieht, habe ich das auch perfekt umgesetzt, allerdings hätte ich mir erwartet doch etwas mehr Watt treten zu können. Irgendwie fühlte ich mich von Anfang an ausgepumpt und es lief nie wirklich rund. Egal, das Ergebnis passt. Nur 1min hinter dem Sieger und rund 35s hinter Wabnegg & Traxl war perfekt. In der Gesamtwertung rutschte ich auf den 3. Platz ab mit 19s Rückstand – auch das passt.

Leistungsdaten (Powertap*):

Sonntag, Rundstreckenrennen 2 (4 x 25km, hügelig)

Das Ziel war klar: Versuchen bergauf mit Wabnegg & Traxl mitzuhalten und den 3. Platz ins Ziel zu bringen. Das hätte soweit auch funktioniert, wenn die stärkste Gruppe oben am Berg auch durchgezogen hätte und nicht jedes Mal wieder abgestellt und die schwächeren Bergfahrer von hinten heranrollen hätte lassen. So geschehen in Runde 3 & 4. Daher kam es auch zu einem Sprint, den Lukas Grünwalder – wie am Freitag – gewann und mir so noch den 3. Platz in der Gesamtwertung wegschnappte.

Nachdem ich in der 3. Runde rund 12km (vom höchsten Punkt bis zum Ziel) wieder einmal das Feld gezogen hatte – taktisch wieder nicht gscheit, aber lustig und ich bin ja dort um Spass zu haben – hatte ich in der letzten Runde bergauf ordentlich zu kämpfen um mit der Spitze mitzukommen, zumal Andi Traxl, der im Gesamtklassement 1s hinter Daniel Wabnegg war, mehrmals attackierte und versuchte wegzukommen. Letztlich war ich ganz oben dann aber wieder dabei. Da in der Gruppe keiner fuhr und von hinten alle heranrollten, blieb mir nichts anderes übrig als es am letzten Hügel vor der Abfahrt nocheinmal zu probieren um als Erster in die Abfahrt zu gehen. Der Antritt passte, ich war ein paar Meter vorn. Die anderen setzten nach, überfuhren mich zum Teil. Leider als allerletzter auch Daniel Wabnegg, der mir in der Abfahrt zu langsam war und so ein Loch zu den vorderen aufriss, das wir im Flachen nicht mehr zufahren konnten. Damit war ein Top10 Platz am Sonntag & mein 3. Gesamtrang weg.

Leistungsdaten (Powertap*):

Fazit: Lustig war’s. Viel gesehen & probiert, einige neue Leute kennen gelernt und bekannte getroffen. Maximale Erfahrung in minimaler Zeit gesammelt. Ausserdem kann ich auf meiner To-do Liste jetzt auch den Punkt „Ein Rennen gewinnen“ abhaken 🙂

Im 1. Anstieg auf der 2. Runde des Rundstreckenrennens am Sonntag.
Ich bin das schwarze Maxerl links hinten im Wiegetritt.

Start/Ziel Durchfahrt am Ende der 3. Runde. Bin hier auf Position 2, nachdem ich davor 12km ganz vorne gefahren bin.

Links:

Über 750 Bilder von der Veranstaltung

Ergebnislisten

Homepage

* Mein Powertap ist falsch kalibriert und zeigt ca. 5% zu geringe Werte an.

Kärnten Radmarathon 2011

Tagwache 4.45Uhr, Abfahrt 5.30Uhr und Ankunft in Bad Kleinkirchheim um 7.30Uhr. So hat der Sonntag Vormittag begonnen, bei wunderschönem Wetter, aber frostigen 3 Grad. Am Programm stand der 3. Kärnten Radmarathon 2011 in Bad Kleinkirchheim. Das Streckenprofil mit 2 echten Bergen über die Nockalmstrasse und einem Schlussanstieg nach Bad Kleinkirchheim sah vielversprechend aus. Noch dazu, wo die Nockalmstrasse sehr schön sein soll und ich dort noch nie gefahren bin.

Webcam vom Vortag – Frischer Schnee, eisige Temperaturen. Tags darauf beim Rennen hat die Sonne gescheint und die Temperaturen in den Abfahrten waren recht erträglich.

Beim Start versuchte ich mich so weit es geht vorne aufzustellen. Das hat allerdings wenig gebracht, da ich nur im 3. Startblock war, hinter den VIPs und den A4 Cup Startern. Dementsprechend musste ich auf den flachen ersten 12km ordentlich Gas geben (290W NP) um an das grosse Spitzenfeld ranzufahren. Dessen Ende hatte ich gerade erreicht, als es in die Nockalmstrasse hinein ging – also sofort ohne Pause den Berg hoch. Ich überholte Fahrer um Fahrer bis sich die Pace etwas gesetzt hatte und ich 200m vor mir Ultra-Marathon-Spezialist Achim Heinze sah, von dem ich wusste, dass er ungefähr meine Leistungsklasse ist. An ihn fuhr ich dann ran und gemeinsam ging es über Schiestelscharte und Eisentalhöhe.

Die letzten Meter auf die Schiestelscharte – Ich vorne, dahinter Achim und 3 weitere Fahrer

Oben auf der Eisentalhöhe angekommen, sah ich ca. 300m vor mir eine 6er Gruppe. An die versuchte ich in der Abfahrt heranzukommen, was letztlich knapp nach der Mautstelle auch gelang. Sofort wurde im belgischen Kreisel ordentlich Tempo gemacht und ein paar Fahrer von vorne eingefangen. Geschlossen ging es bis zum Anfang des Schlussanstiegs hinauf nach Bad Kleinkirchheim, wo ich zwar wieder 300W Schnitt gefahren bin, mit 4 Fahrern aber nicht mithalten konnte, von vorne aber immerhin noch Georg Bohunovsky und beinahe Thomas Ramsauer eingeholt habe. Dort habe ich letztlich wohl auch etwas Tribut an das permanente Tempo machen gezollt – Bis auf die 7min Abfahrt zwischen Schiestelscharte und Eisentalhöhe habe ich nie wirklich gerastet.

Da ich nie bis nach vorne gesehen habe, hatte ich keine Ahnung wieviele Leute vor mir fuhren. Umso überraschter war ich im Ziel als der Sprecher ein paar Minuten nach mir verkündete, dass gerade der 20. über die Ziellinie gefahren ist. Ein Blick auf die Ergebnisliste hat das bestätigt: 15. Platz (Gesamt) bzw. 11. in meiner Altersklasse. Nur 1min hinter dem 8. Platz und nur 5min hinter dem 3. Ewald Robeischl bzw. 4min hinter Paul Lindner. Ab der Eisentalhöhe bin ich überhaupt die 4. beste Zeit gefahren.

Fazit: Super organisiert, super Strecke, super Wetter, super Ergebnis. Nächstes Jahr wieder!

Leistungsdaten (Powertap*):

* Powertap ist falsch kalibriert und zeigt ca. 5% zu geringe Wattwerte an.