Doping im Amateurradsport

Da sich gerade mein ein paar Jahre alter Artikel über das Postalmbergrennen 2013 in den Top Beiträgen rechts ganz nach oben arbeitet (Top Ergebnis auf Google, wenn man nach „Nösig Doping“ sucht) und allgemein in das Thema seit dem letzten halben Jahr ordentlich Bewegung hinein gekommen ist, es aber nirgends eine Sammlung mit Links und Infos gibt, versuche ich hier die interessantesten Fakten (mit Bezug auf Österreich bzw. den Alpenraum) zusammenzutragen.

2010 – 2014

Ich bin 2010 mein erstes Rennen gefahren, hatte davor – ausser als interessierter Zuschauer von Tour de France, Giro & Vuelta – wenig mit Radsport zu tun. Natürlich bekommt man die Dopingprobleme im Profibereich mit, aber wie es damit im Amateurbereich aussieht, war mir völlig fremd. Daran hat sich im Laufe der Jahre auch nicht viel geändert, ausser dass einem laufend Gerüchte zugetragen werden und man bald einmal mitbekommt, dass das Thema Doping auch bei den Amateuren allgegenwärtig ist. Vor allem durch die Einstellung „Letzte Woche/Monat/Jahr habe ich XYZ noch abgehängt und jetzt ist XYZ schneller als ich. Der muss was genommen haben!“. Das wird dann über 3 Ecken weitererzählt und irgendwann hat jeder von jedem schon einmal gehört, dass er gedopt ist.
Wie es wirklich damit steht bleibt großteils verborgen, unter anderem weil scheinbar nicht oder nur wenig getestet wird. Die Liste sanktionierter Fahrer laut ÖRV führt zwar einige Amateure, aber mir sind mit Ausnahme der Wachauer Radtage (ÖM Marathon) bzw. der UCI Amateur WM in Trento 2013, keine Rennen mit Dopingkontrollen aufgefallen. 2014 hat sich das geändert. Erstmals gab es Kontrollen und es hat auch gleich ein paar Fahrer erwischt und hier beginnt nun auch die Faktensammlung.

2014

Juni:
Bei der ÖM Amateur Strasse in Grafenbach bin ich gerade in den Startvorbereitungen für das Amateurrennen, als die ersten drei (Ergebnisliste) und zwei zufällig geloste Fahrer des soeben zu Ende gegangenen Master I Rennens zum Dopingtest gerufen werden. Beim Amateurrennen gibt es keine Dopingtests.

August:
Der Tiroler Amateur Christoph Kluge schreibt auf seinem Blog einen Beitrag über Doping im Amateurradsport. Der Beitrag findet über Facebook auch den Weg in die Tiroler Tageszeitung und somit auch ein breites Publikum.

September:
Auch bei der ÖM Berg der Amateure (Ergebnisliste) finden Dopingtests statt.

November:
Die Ergebnisse der Tests der ÖM Strasse liegen vor. Die Österr. Anti-Doping Rechtskommision spricht am 3.11. eine Suspendierung für Michael Schwarzäugl und einen weiteren Fahrer aus. Bei beiden ist es zu Unregelmässigkeiten gekommen, die Proben sind mit „Surfactants“ (Seife, Waschmittel o.ä.) verunreinigt. Bei Schwarzäugl wurden zusätzlich noch „Etiocholanone“ (Doping mit Testosteron, Wirkung von Anabolika/Testosteron) gefunden. Er gibt danach die Einnahme eines unerlaubten Mittels („Hormonpräparat meines an Prostatakrebs erkrankten und mittlerweile verstorbenen Großvaters“) im bikeboard.at Forum offiziell zu.

Die Veranstalter der Centurion Challenge, bei der Schwarzäugl mit gefahren ist, reagieren prompt, streichen ihn aus ihren Ergebnislisten und hinterlassen folgendes Statement auf der Homepage: Die CENTURION Mountainbike Challenge steht für eine absolute Nulltoleranz gegenüber Doping! In allen Rennen der CENTURION Mountainbike Challenge wird allen Fahrern, egal in welcher Radsportsparte und egal welcher anderen Sportart sie wegen Dopingvergehens gesperrt sind, der Start verweigert.

Dezember:
Das Verfahren gegen Schwarzäugl ist abgeschlossen, er wird für 2 Jahre (bis 27.6.2016) gesperrt (Pressemitteilung der Anti-Doping Rechtskommision).

Robert Massot (Frankreich, 59), Sieger der M55-59 Kategorie (Ergebnisliste), wurde am 31.8.2014 bei der UCI Amateur WM 2014 in Laibach positiv auf Anabolika getestet und wird von der UCI vorläufig suspendiert (Liste der vorläufigen Suspendierungen).

2015

Jänner:
Neuerlich sorgt ein Bericht in der Tiroler Tageszeitung für Aufsehen. Es wird kein Name genannt („Name der Redaktion bekannt“). Der positive Test stammt laut TT von der ÖM Berg im September. Konkret fällt der Verdacht auf den Sieger Emanuel Nösig, der auch schon die ÖM Zeitfahren der Amateure im August gewonnen hat, beim Ötztaler Radmarathon 2014 Zweiter wurde und bei zahlreichen anderen Radmarathons Siege bzw. Podiums Platzierungen eingefahren ist.

Februar:
Der Verdacht wird durch die Veröffentlichung der überarbeiteten „Liste der sanktionierten Fahrer“ auf der Homepage des Radsportverbandes bestätigt: Suspendierung ab 1.2.2015 wegen Fundes von Furosemid + Anabol-androgenes Steroid – Testosteron (Wirkung von Anabolika/Testosteron, Wirkung von Furosemid).

Gegenüber dem Tour-Magazin spricht Nösig davon, „dass er nur vergessen habe ein Medikament anzugeben und es keine leistungssteigernde Substanz sei.“. Die Pressemitteilung der Anti-Doping Rechtskommission wird etwas deutlicher: „Die Analyse dieser Probe ergab das Vorhandensein von verbotenen Substanzen, nämlich Furosemid und 5aAdiol und/oder 5bAdiol, wobei Furosemid als spezieller Wirkstoff für die Frage einer Suspendierung unerheblich ist.“ In einem weiteren Bericht des Tour Magazins wird versucht die Leistungssteigerung anhand seiner Zeiten beim Ötztaler Radmarathon von 2008 bis 2014 zu veranschaulichen.

Ernst Lorenzi, der Organisator des Ötztaler Radmarathons, reagiert in einer Stellungnahme gegenüber der Tiroler Tageszeitung prompt und kündigt an auch in Zukunft keine Dopingtests durchführen zu wollen: „Es werden auch weiterhin keine Dopingkontrollen von uns organisiert. Aber die Tester können jederzeit kommen.“ Seine Erklärung: Die Top drei zu testen bringe nichts, auch dahinter sei unerlaubte Leistungssteigerung möglich. Sein Credo: „Beim Ötztaler fährt jeder für sich alleine. Und wenn einer so blöd ist und sich hinmachen will, soll er das tun.“ Bis zum Ende seiner Suspendierung (oder Sperre) dürfe Nösig nicht bei ihm starten.

Die Veranstalter des Race Around Austria zeigen sich hingegen in einem Kommentar auf Facebook zufrieden damit einen anderen Weg eingeschlagen zu haben. Michael Nußbaumer: „Nach all diesen Vorkommnissen bin ich richtig froh darüber, dass wir uns beim Race Around Austria dazu entschlossen haben, zu testen…. Klar kostets Geld (es ist aber keineswegs unleistbar), und ein möglicher positiver Test schadet medial, aber das ist alles Ansichtssache. Ein positiver Test ist vor allem ein Erfolg der Kontrolleinrichtung, er schützt die sauberen Sportler und er bereinigt die Szene.“

Mai:
Das Verfahren gegen Emanuel Nösig ist abgeschlossen: Vorhandensein des exogen verabreichten und verbotenen Wirkstoffs „5aAdiol“ und/oder „5bAdiol“ (S1.1b Anabol-androgenes Steroid – Testosteron) sowie des verbotenen Wirkstoffs „Furosemid“ (S5. Diuretika und Maskierungsmittel) beim In-Competition Test am 14.9.2014 führt zu einer 2 jährigen Sperre wirksam ab 1.2.2015 bis 31.1.2017 (Pressemitteilung der Anti-Doping Rechtskommission).

Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, wird nun auch beim Ötztaler Radmarathon über Dopingkontrollen nachgedacht.

Die NADA testet bei den Österreichischen Meisterschaften Strasse der Amateure sowie Master1 in Amstetten jeweils die Top 3 Fahrer. Als Zweiter bin auch ich dabei und absolviere erstmals eine Dopingkontrolle.

Juni:
Beim Glocknerkönig werden von der NADA Dopingtests an zumindest zwei österreichischen Athleten (Klaus Steinkeller und ein weiterer Fahrer) durchgeführt.

August:
Die Anti-Doping Rechtskommission veröffentlicht den Abschluss von Verfahren gegen die Fahrer Branko Grah (8 Jahre) , Christian Isak (2 Jahre), Werner Nindl (4 Jahre) und Christof Kerschbaumer (lebenslang) die allesamt wegen Vergehen (EPO, Testosteron, Weitergabe von Dopingmitteln…) aus den Jahren 2007-2009 gesperrt wurden. Von den gesperrten Personen ist mir persönlich nur Christian Isak (Zweiter beim Neusiedlersee Radmarathon 2014) bekannt. Branko Grah sammelte in den letzten Jahren einige Erfolge bei diversen Amateurrennen (Masters, Radmarathon, XC)Pressemitteilung der Anti-Doping Rechtskommission.

Ein paar Tage vor dem Ötztaler Radmarathon wurde bekannt, dass Roberto Cunico (ITA), der Sieger dieser Veranstaltung 2013&2014, beim Granfondo Sestriere am 2.8. einen positiven Dopingtest (EPO) ablieferte. Er wird daraufhin kurzfristig von der Startliste des Ötztalers gestrichen. Der Ötztaler Radmarathon selbst verkommt zu einer Farce: Es gewinnt Enrico Zen (ITA), der Schwager und Edelhelfer von Cunico, vor drei weiteren Italienern. Im Ziel erklärt er unter Tränen: „Schade, dass Roberto nicht hier ist“ (Tiroler Tageszeitung). Dopingkontrollen gibt es keine.

November:
Die Anti-Doping Rechtskommission verkündet in einer Pressemeldung eine 2 jährigen Sperre bis 12.10.2016 für einen weiteren Masters Fahrer der ÖM von 2014 wegen „unzulässiger Einflussnahme auf die Integrität und Validität der Probe (M2 1. WADA Prohibited List 2014), nämlich das Vorhandensein von „Surfactants“ (Tensiden) in erheblichem Ausmaß“. D.h. die Probe war mit Putzmittel/Seife verschmutzt und konnte nicht ausgewertet werden.

2016

März/April:
Bei den ersten Saisonrennen der Amateure in Leonding und Wels (Kirschblütenrennen) werden Dopingtests an einigen top platzierten Fahrern durchgeführt. Dabei wird bei Lukas Hofer (Sieger in Wels, 2. in Leonding) die unerlaubte Substanz Oxilofrin gefunden und er mit 9.5. vom ÖRV vorläufig suspendiert.

Juli:
Die Antidoping Rechtskommission spricht vorläufige Suspendierungen gegen Martin Walder (EPO, Cortison, Insulin, Eigenblutdoping, Glukoseinfusionen sowie Handel mit EPO und Testosteron) und Simon Schupfer (Cortison, Glukoseinfusionen) aus. Die beiden Osttiroler fuhren 2015 bei der Bike Transalp im Team auf den 12. Platz.

August/September:
Beim Ötztaler Radmarathon gibt es wieder keine Dopingkontrollen. Über den Sieger Bernd Hornetz ergießt sich der übliche Doping-Verdachts-Shitstorm (Mutanten im Ötztal, Der Traum des ÖRM und seine Gerüchteküche).

Anders beim Zeitfahrklassiker King of the Lake. Die Veranstalter heuern die NADA an und neben Sieger Igor Kopse werden auch Tobias Erler und Wolfgang Eibeck unmittelbar nach der Zielankunft zum Dopingtest gebeten. Wie sich 3 Wochen nach dem Rennen herausstellt hat Igor Kopse den Dopingtest verweigert, weil er ein unerlaubtes Medikament (Daleron Cold 3) gegen eine aufziehende Erkältung zu sich genommen hat und keinen positiven Test abliefern wollte. Dies begründet er im Detail in einem sehr ausführlichen Statement auf Strava (Da auf Strava etwas schwer aufzufinden habe ich den Text hier rauskopiert) noch bevor es eine offizielle Veröffentlichung der NADA gibt. Die Veranstalter reagieren prompt mit einem Statement auf Facebook in dem sie eine Ergebniskorrektur nach dem Abschluss des Verfahrens durch die NADA/SLOADO ankündigen. Auch die SLOADO reagiert rasch, spricht eine 4 jährige Sperre aus und erklärt das Verfahren als abgeschlossen. Er wird daraufhin aus den Ergebnislisten des King of the Lake gestrichen.

2017

Mai:
Beim Leithaberg Radmarathon taucht die NADA auf und führt Kontrollen durch. Getestet werden aber nicht die Sieger, sondern 10 zufällige ausgewählte Athleten/-innen der langen Strecke.

August:
Diesmal gibt es erstmals beim Ötztaler Radmarathon Dopingkontrollen der NADA. Getestet werden ausschließlich österreichische Teilnehmer, darunter unter anderem Markus Feyerer, Daniel Pechtl, Markus Hertlein und Patrick Hagenaars. Aus den Top 3 (2x IT, 1x DE) wird niemand getestet.

September:
Beim KOTL (King of the lake) gibt es wieder die vom Veranstalter beauftragten Dopingtests an 3 von der NADA aus einem Pool von ~30 Fahrern ausgewählten Athleten.

Im Jahr 2017 kam es aus den oben genannten Tests zu keinen Suspendierungen oder Sperren. Allerdings wurden dennoch zwei Radsportler gesperrt: Christoph Pusterhofer (Besitz von Meldonium, 4 Jahre, Pressemeldung) und der Elite Fahrer Lucas Schwarz (EPO, 4 Jahre, Pressemeldung)

2018

Mai:
Bei den Österr. Meisterschaften der Amateure Strasse in Grafenbach testet die NADA die ersten 3 (Oberngruber, Geretschnig, Mick).

Seit 2018…

… ist es sehr ruhig geworden rund um (positive) Tests bei Amateurrennen in Österreich. Es ist wohl auch die Anzahl der Tests zurück gegangen, da es wenig konkrete Anlässe gab auffällige Personen „rauszutesten“.  Die Situation bei Großveranstaltungen hat sich ebenfalls nicht geändert. Die Veranstaltungen, die positiv herausstechen tun das nach wie vor, genauso wie jene, die das Thema ignorieren und dadurch negativ auffallen.

Auf Facebook hat sich zu diesem Beitrag eine umfangreiche Diskussion ergeben in der sich auch einige bekannte Namen aus der Österr. Amateurszene zu Wort gemeldet haben.

Links:
Liste der vorläufig sanktionierten bzw. gesperrten Sportler – NADA
Listen der vorläufig sanktionierten bzw. gesperrten Fahrer – UCI / Weltverband
Pressemitteilungen der Österr. Anti-Doping Rechtskommision
Dopingfälle im Radsport – Wikipedia

P.S.: Meine persönliche Meinung zu Doping im Hobbysport ist hier zwar nicht relevant, falls es doch wen interessiert hier ein Link dazu.

Charly Gaul TT & Granfondo 2014

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Das Wochenende in Trento war (ähnlich wie schon bei der WM im Vorjahr) ein Wahnsinn. War das Zeitfahren am Freitag zwar von den Leistungswerten nicht so berauschend (311W NP über 38min), auch nicht so gut eingeteilt wie erhofft (Bei der WM bin ich es zu schnell angegangen, das sollte diesmal nicht sein – ist aber doch wieder passiert nur dass ich den Anstieg diesmal bis nach oben durchziehen konnte und erst oben kaputt war und nicht schon mitten drinnen) und auch nicht so schnell wie geplant (mit 38m:12s um 14s langsamer als bei der WM), so war die Platzierung mit dem 3. Gesamtrang und dem Klassensieg in der Kategorie M40-45 ebenso wie das Wetter und die Fotos top.

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Beim Marathon am Sonntag durfte ich lediglich aus dem 5. Startblock (Startnummern >2000) in den 140km langen mit fast 4.000 Höhenmeter gespickten Kurs gehen in dem es 2x über den 18-20km Anstieg auf den Monte Bondone ging. Ich war von Anfang an auf ein langes (einsames) Zeitfahren eingestellt. Vom Start weg Vollgas mit einer neuen Wattbestleistung über 20min (5,3W/kg) ging es kreuz und quer an hunderten Radlern durch die verstopfte Strasse den ersten Anstieg hinauf. Dort hatte ich dann wenigstens eine ambitionierte Gruppe, die auf dem Flachstück zurück nach Trento ordentlich andrückte. Ich hielt mich nobel zurück solange das Tempo hoch genug blieb. Ab der ersten Labe kurz nach Trento wurde es mir dann aber zu langsam und ich spannte mich vorne ein und zog die Gruppe zum Beginn des ersten Anstiegs auf den Monte Bondone. Ab dort fuhr ich mein eigenes Tempo. Während anfangs ein Großteil der Gruppe an mir vorbei fuhr, so holte ich sie der Reihe nach alle wieder ein. Wie eine Maschine fuhr ich mit konstant 305-315 Watt die 1300 Höhenmeter hoch um oben knapp vor der Kuppe zu einer anderen Gruppe aufzuschliessen. In der 15km langen Abfahrt nahm ich einen Teil der Gruppe mit, allerdings zeigte sich in dem kurzen Flachstück vor Cavedine, dass nur einige wenige ambitioniert waren und die meisten in dem darauffolgenden 20km langen Flachstück wohl eher nur im Windschatten nuckeln würden. Also drückte ich bei dem kurzen Anstieg nach Cavedine etwas an (330W) und tatsächlich war die ganze Gruppe weg. Also fuhr ich allein weiter Richtung Ziel. Um nicht zu überdrehen mit geregelten 270W (= Fatmax. D.h. dort verbrennt mein Körper noch maximal Fett. Darüber hinaus sinkt die Fettverbrennung stark ab). Zum zweiten Mal am Fusse des Monte Bondone angekommen, machte sich etwas Motivationslosigkeit breit. Weder vor noch hinter mir waren andere Rennfahrer zu sehen. Ich kam mir vor wie bei einer Trainingsausfahrt (auf einer gut gesicherten Strecke). Das legte sich aber nach wenigen Kilometern im Anstieg, als vorne eine erste Gruppe ins Bild kam. Langsam arbeitete ich mich heran, überholte sie und dann noch ein paar Fahrer und kam schliesslich nach 4h:51min (netto) bzw. 4:55 (brutto) im Ziel an. Immerhin 277W spuckten die Beinchen am Schlussanstieg noch aus. Ergibt insgesamt 290W NP (4,4W/kg) und 4700kJ (entspricht in etwa 5000kcal) über 5h. Neuer Rekord!

Oben wartete schon Teamkollege Daniel, der sich mit einer super Leistung den 10. Platz geholt hatte. Seine Freundin Karin wurde über die kurze Strecke unglaubliche 2.!

Dass ich 22. Gesamt und 4. M40-45 geworden bin, erfuhr ich erst 2h später aus dem Internet. Auch dass ich damit der Beste war, der aus einem der hinteren Startblöcke starten musste.

Links:
Homepage
Ergebnisliste Zeitfahren
Ergebnisliste Granfondo
Zeitfahren auf Strava.com
Granfondo auf Strava.com

Vulkanland Radmarathon 2014

3. Strassenrennen heuer, zum 3. Mal in der Spitzengruppe, 3er Sprint, 3. Platz (1. Karl Heinz Gollinger, 2. Thomas Strobl, quasi gleich auf mit mir – 0,06s), 1. M40.

Ähnliche Taktik wie vorige Woche in Mörbisch, vom ersten Hügel weg gemeinsam mit Thomas Strobl für eine Selektion und hohes Tempo in den Anstiegen gesorgt. Zuerst auf eine 7er Gruppe, dann 20km vor dem Ziel weiter reduziert auf eine 3er Gruppe.

Leistungswerte ebenfalls ähnlich wie letzte Woche: 308W NP über 2h:27m, 1330hm und 92km.

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Links:
Ergebnisliste
Fahrt auf Strava.com
Rennverlauf auf Strava.com
Homepage

EZF & Radmarathon Mörbisch 2014

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Einzelzeitfahren Mörbisch

Im Vorjahr eines meiner besten Zeitfahren und ob des selektiven Rundkurses mit Steigungen, verwinkelten Passagen und offenen windanfälligen Strassen auch eine meiner liebsten Strecken. Ziel war es das Pacing aus dem Vorjahr weiter zu verfeinern und zu versuchen die Zeit aus dem Vorjahr zu unterbieten. Das ist mir ausgezeichnet gelungen. Mit 28m:42s/334W war ich deutlich schneller und mit mehr Watt unterwegs als 2013 (29m:36s/305W). Allerdings haben auch Wolfgang Eibeck (Tagesbestzeit und Sieger M40, -12s) und Andreas Wagner (Sieger M30, -5s) im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Somit 2. Platz in der Altersgruppe und Gesamt 3.

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2min nach dem Start noch ziemlich entspannt trotz >400W
(Quelle: radsportfotos.at)

Links:
Ergebnisliste
Fahrt auf Strava
Fotos (radsportfotos.at)
Fotos (event-gucker.at)

Neusiedlersee Radmarathon

Eigentlich sind so flache Rennen nicht unbedingt mein Ding und 2010 – bei meinem ersten Radmarathon überhaupt – habe ich Mörbisch mit keinen guten Erinnerungen verlassen. Das wollte ich heuer vermeiden und durch einen Blitzstart für eine Selektion und eine kleine Spitzengruppe (mit ~10 Leuten) sorgen. Ausserdem war Südostwind angesagt, der in der offenen Passage entlang des Ostufers Rückenwind und somit Vorteile für eine Ausreissergruppe bringen sollte.

Also direkt vom Start weg ordentlich angedrückt und in Klingenbach einmal geschaut wer noch aller da ist. Zu meinem Erstaunen war es nur einer: Ö-Tour Teilnehmer und Ex Gourmetfein Wels Fahrer Christian Isak. Die nächste Gruppe war schon recht weit hinten, daher sind wir einfach einmal weiter gefahren mit dem Ziel sich bis ans südöstlichste Eck des Kurses in der Nähe von Pamhagen durchzuarbeiten. Das gelang. Nach 1h Stunde Fahrzeit waren 40km heruntergebogen, von den Verfolgern nichts in Sicht und die lange Rückenwindpassage Richtung Neusiedl vor uns. Also haben wir weiter angedrückt mit dem Ziel die Flucht bis nach Neusiedl durchzubringen. Während Christian immer mehr zu kämpfen hatte, lief es mir in dem Bereich ganz ausgezeichnet. Permanent 45-50km/h am Tacho motivierte ungemein. Die 2. Rennstunde absolvierten wir mit 45km/h Schnitt und ein Blick zurück Richtung Podersdorf beim Kreisverkehr in Neusiedl offenbarte eine leere Strasse statt einem Verfolgerfeld.

Gibt’s doch nicht, dass wir das durchbringen? Was blieb uns anderes übrig als es zu probieren. Also sind wir auf Zug weitergefahren. Christian war schon ziemlich fertig, gab aber sein Bestes. Mir gingen schön langsam auch die Kohlenhydrate aus – für ein 3h Zeitfahren hatte ich nicht die notwendige Menge an Gels mitgenommen. Trotzdem lief es nach wie vor sehr gut, kein Verfolgerfeld in Sicht, die Kilometer zum Ziel wurden immer weniger und der Schnitt in der 3. Rennstunde immer noch über 40km/h. Richtig hart wurde es dann auf der letzten Passage nach Mörbisch. Steifer Gegenwind blies uns ins Gesicht. Beide schon ziemlich ausgelaugt kämpften wir uns dahin. Als wir uns nach Rust zum ersten Mal gemeinsam umdrehten und hinter uns immer noch keine Meute herannahen sahen, war uns klar, dass wir die Wahnsinnsaktion tatsächlich durchbringen würden. Unglaublich. Also noch die letzten paar Kilometer abgespult und jubelnd durchs Ziel geschossen. Sieg für mich, 2. Platz für Christian in unter 3h mit 41,5km/h Schnitt! 2min vor den ersten Verfolgern.

Als ich im Ziel auf meinen Edge schaute, konnte ich die Leistungswerte fast nicht glauben: Die ersten 20min mit 355W NP (5,4 W/kg), die erste Stunde mit 330W NP (5,1 W/kg) und über 2h:30m mehr als 300W Schnitt gehalten. Wenn’s läuft, dann läuft’s … 🙂

Interessant das Replay der Fahrt auf Strava (auf den Play Button drücken). Wir haben scheinbar kontinuierlich den Vorsprung ausgebaut, sogar noch in der dritten Rennstunde.

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Das Podium M40: Christian Isak, ich, Karl Schöpf (v.l.n.r)

2014-04-29 08.43.31
2min nach dem Start …2014-04-29 08.49.52… 110km und 2h:40m später …

2014-04-29 08.32.40
… nach 124km und 2h:59m im Ziel.

Links:
Ergebnisliste
Fahrt auf Strava
Fotos (event-gucker.at)

Haute Route Alps 2013

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164km Vollgas mit David Polveroni auf Etappe 3

2 Tage danach beginnen die Beine erst so richtig zu schmerzen. Das gilt sowohl für die Tour Transalp als auch die Haute Route. Heuer bin ich beides gefahren. Beides sind Etappenrennen über 7 Tage für Amateurradfahrer mit jeder Menge Höhenmetern. Bei beiden gibt es eine Gesamtwertung in der, wie bei einer großen Rundfahrt, die Zeit zusammengezählt wird und es Tages- als auch Gesamtwertung gibt. Die Transalp wird im 2er Team gefahren, die Haute Route als Einzelkämpfer (Es gibt zwar eine Teamwertung, aber die hat auf den Rennverlauf keine Auswirkung). Von der Organisation her sind beide Events sehr ähnlich professionell aufgezogen. Die Strecken sehr gut abgesichert. Pastaparty und Siegerehrung im Zielort inklusive. Welches der beiden Events ist nun härter? Meinen Bericht von der Tour Transalp 2013 gibt es hier.

Bericht Haute Route 2013

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Haute Route Profil: 866km mit 21.000 Höhenmetern. Jeden Tag mind. 2 Berge, von denen ich noch keinen einzigen kannte und viele Bergankünfte sowie ein Bergzeitfahren auf die Cime de la Bonette.

hra2013-plan
Start in Genf und Ziel in Nizza. Das ist jedes Jahr gleich bei der Haute Route. Die Route selbst variiert immer.

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65km Solo auf Etappe 1

Etappe 1 (auf Strava): Am ersten Berg ein erstes Abtasten. Mit rund 280W (4,3W/kg) ging es gemäßigt in einem relativ grossen Feld drüber. Dann am 2. Berg die Attacke von Vorjahressieger Peter Pouly. Heuer hatte er einen Teamkollegen mit, den er praktischerweise gleich bei der Attacke mitgezogen hat. Niemand konnte den beiden folgen, aber alle waren auf der Verfolgung. Oben am Berg war letztlich ich alleine als letzter Verfolger übrig. Bis ins Ziel waren es noch gut 65km mit 2 Anstiegen. Ich entschied mich für die Vollgasvariante und stürmte alleine dem Ziel entgegen. Unerwarteter Weise ging es sich aus. Ich fuhr als 3. über die Ziellinie in Megeve. Hatte mich schon am ersten Tag voll verausgabt (350TSS), aber auch schon mein Wochenziel (einmal am Podium stehen) erfüllt. Wahnsinn.

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Führungsarbeit in einer 4er Gruppe hinauf nach Val d’Isere in Etappe 2

Etappe 2 (auf Strava): Ich hoffte auf einen ruhigen Tag. Daraus wurde leider nichts. 3km im ersten Berg die Attacke des 4. in der Gesamtwertung (David Polveroni, FRA). Ein Kletterspezialist und Federgewicht (52kg). Ich fuhr gemeinsam mit dem 2. der Gesamtwertung und einem anderen Fahrer mit. Über die ersten beiden Berge hielt er das Tempo hoch – gerade so hoch, dass ich nicht abreissen lassen musste. Danach lies er locker und ich übernahm am Schlussanstieg nach Val d’Isere. Ein Fehler: Die letzten 2km waren noch einmal steil. Er hängte mich mit einer Attacke ab und mir gingen die Kohlenhydrate aus. 2min habe ich auf den letzten 200 Höhenmetern verloren, war aber noch in 3. Position der Gesamtwertung.

hra-etappe32Etappe 3: David Polveroni und ich im Tunnel oben am Col de L’Echelle

Etappe 3 (auf Strava): Marathonetappe über 164km mit Start früh morgens bei nur wenigen Grad über Plus in Val d’Isere und nach 500m schon wieder Attacke von Polveroni. Ich musste mitgehen. Der 1. & 2. der Gesamtwertung (Peter Pouly & Alex Pounsavath – beides Profis) gingen ebenfalls mit bzw. überholten Polveroni. Ich blieb an seinem Hinterrad über den Col d’Iseran und Col du Mont Cenis. In der langen Abfahrt nach Susa (IT) übernahm ich das Tempo ebenso wie in Großteilen des 50km Anstiegs zum Col de L’Echelle. Dort einigten wir uns auf einen „Nichtangriffspakt“ – Zeit gewinnen auf die nächste Gruppe war angesagt und nicht Kleinkrieg. Er übernahm am Col de L’Echelle die Arbeit am Berg und ich drückte als „Schwergewicht“ bergab und im Flachen noch einmal ordentlich an. Letztlich fuhren wir gemeinsam als Tages-Dritte ins Ziel und holten 7min Vorsprung auf die nächste Gruppe mit unseren Verfolgern in der Gesamtwertung heraus. Gesamt war ich immer noch Dritter mit knapp 2min Vorsprung. Wir hatten uns also Luft nach hinten verschafft und konnten uns am folgenden Tag ganz auf unseren Zweikampf um den 3. Gesamtplatz konzentrieren.

JpegAbenddämmerung über Briancon. Im Hintergrund der Galibier.

Etappe 4 (auf Strava): Es kam wie es kommen musste. 500m nach dem Start im Anstieg auf den Col d’Izoard wieder Attacke von Polveroni. Ich ging einmal nicht mit und hoffte mit einer hinteren Gruppe gemeinsam schneller voran zu kommen als er. Leider ein Fehler. Alle hängten sich an mein Hinterrad und ich fuhr den Col d’Izoard praktisch alleine vorne im Wind. In der Abfahrt verabschiedete ich mich von den anderen und fuhr bis ins Ziel solo durch. Immer am Anschlag über den Col de Vars, die lange Abfahrt bis zum Schlussanstieg und letztlich den Anstieg hinauf zum Ziel in Pra Loup. Das Solo war erfolgreich. Es ging sich aus vor den Verfolgern ins Ziel zu kommen, aber der 3. Gesamtrang war weg, da ich auf Polveroni weitere 2min verloren hatte. „Gut so, bleiben mir in Zukunft die Attacken nach 500m erspart.“ Klingt blöd, aber das war tatsächlich der Gedankengang – man merkt, dass sich eine gewisse Müdigkeit auch im Kopf breit machte.

hra-etappe6Etappe 4: Wieder solo unterwegs.

 Etappe 5 (auf Strava): Bergzeitfahren von Jausier auf die „höchste Pasststrasse Europas“ die Cime de la Bonette auf 2800hm. Der Kopf war wieder fit, aus irgend einem unerklärlichen Grund freute ich mich auf die Quälerei. Pacing hatte ich mir auch überlegt. Die 24km lange Strecke wurde geviertelt es sollte mit 300W möglichst konstant losgehen und durchgehalten werden, wobei oben rauf die Leistung wegen der Höhenlage abnehmen sollte. So war es dann auch. Ich radelte sehr konstant hoch: 300W/291W/280W/272W = 285W Schnitt (4,4 W/kg) – 5W mehr als beim Glocknerkönig 2012 – und hielt den Rückstand auf Klettermax Polveroni mit nur 30Sekunden gut in Grenzen. In der Tageswertung war ich trotzdem nur 6., weil mir der 5.&6. der Gesamtwertung (Roland Ballerstedt/DE und Bastian Froidevaux/CH) im letzten Viertel je fast 1 Minute abgenommen haben (wie das ging ist mir bis heute ein Rätsel).

hra-etappe5
Etappe 5: 300m vor dem Ziel am Cime de la Bonette

Etappe 6 (auf Strava): Der Tag der schweren Beine. Endlich wurde einmal keine Attacke gefahren, der erste Berg gemeinsam in einer ca. 30 Mann starken Gruppe erklommen. Ich musste allerdings gewaltig kämpfen um den Anschluss nicht zu verlieren. Ging dann nach der Abfahrt im 2. Berg in die Offensive und versuchte einmal anzudrücken. 10min mit 310W haben die Gruppe ausgedünnt, ca. 10 Fahrer waren aber immer noch übrig. Meine Beine am Ende. Ich schleppte mich nur noch irgendwie mit der Gruppe hoch und hoffte, dass am nächsten Berg und in den ersten mit 2% relativ flachen 20km des Schlussanstieges nach Auron nichts passieren würde. Leider Fehlanzeige: Das Tempo im Flachen war zu niedrig, es kam zu Attacken und nach 2 Angriffsversuchen war eine Gruppe vorne weg. Ich versuchte das Loch zu schliessen (5min Peak der bisherigen Woche), was aber nicht gelang. Polveroni war auch bei mir, unsere direkten Verfolger in der Gesamtwertung allerdings vorne in der Spitzengruppe. D.h. es war wieder Tempomachen angesagt. Also wieder einmal voll hinhalten im Flachen und hinauf zum Schlussanstieg. Der Lohn der Mühen: 3min in der Anfahrt und 1min im Anstieg auf den 5.&6. im Gesamtklassement verloren. 2min im Schlussanstieg auf Polveroni verloren. D.h. vor dem letzten Tag war der 4. Platz nach vorne mit 2min und nach hinten mit 10min abgesichert. Normalerweise sollte da nichts mehr passieren.

Jpeg
Am Ziel – Strandpromenade von Nizza

Etappe 7 (auf Strava): Was ist schon normal? Wegen eines angekündigten Gewitters über Nizza wurde die Etappe verkürzt, der erste Berg gestrichen. Es wurden rund 64km neutralisiert gefahren und dann nur mehr ein Berg (Col de Vence), dessen Anstieg 40km lang mit einigen Flachstücken und max. 6,5% Steigung war. Nach der Freigabe des Rennens wurde auf Leben&Tod losgefahren. Zuerst ein paar Kilometer flach, dann in einen ersten unerwartet steilen und engen Anstieg. Ich war schlecht positioniert, musste mich nach vorne kämpfen, während vorne die volle Attacke lief. Nach 12min mit 310W wurden – bis auf die ersten zwei – rund 20 Fahrer bei einer Abzweigung falsch geleitet. Nach 3min mit 350W kam von hinten ein Motorrad und meinte wir seien falsch. Hurra. Umdrehen und wieder zurück hinunter zur Abzweigung. Von dort ging es gleich wieder voll los. Roland Ballerstedt (5.) musste seinen Platz verteidigen, da der 6. vorne in der Spitze war und drückte voll auf’s Tempo. Ich versuchte sein Hinterrad zu halten um meinen 4. Platz nicht zu gefährden. Polveroni und der zweite der Gesamtwertung waren hinter mir, weil die noch weiter in die falsche Richtung hochgefahren sind und erst nach uns umdrehten. Nach einer halben Stunde begann Roland langsamer zu werden, gleichzeitig sagte uns ein Führungsauto, dass wir 6min Rückstand auf das Spitzenduo hätten. Na, toll. Also noch einmal Vollgas geben um ja nicht den 4. Platz an den 6. zu verlieren. Ich übernahm die Führung und sorgte auf den letzten 25min noch einmal für Tempo. Im Ziel waren wir dann 10min hinter der Spitze, allerdings erwartete uns auch der Rennleiter mit der Info, dass wir 6min Zeitgutschrift bekämen. Polveroni kam 1,5min hinter mir ins Ziel. Daher änderte sich an der Gesamtwertung nichts. In der Tageswertung wurde ich dadurch aber noch einmal 3.

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Die Top 4 der Gesamtwertung: Peter Pouly (1.), Jürgen Pansy (4.), David Polveroni (3.), Alex Pounsavath (2.)

Was war härter: Transalp oder Haute Route?

Für mich eindeutig die Haute Route. Mag sein, dass es am Rennverlauf gelegen ist oder an der Tatsache, dass man komplett auf sich alleine gestellt ist und kein Team hat. Jedenfalls bin ich bis auf den allerersten Berg die ganze Woche jeden Berg mit Vollgas am Limit gefahren (bzw. das was mit der Müdigkeit in den Beinen eben das Limit war). Trotz des schönen Wetter zehrt das mental gewaltig an der Substanz. Dazu kommen noch die ewig langen Solofahrten, die ein Verstecken und Ausrasten im Feld unmöglich machen.
Interessanterweise waren es aber gerade diese Solofahrten bzw. der Mut dazu sie auf mich zu nehmen, die mir auch die gute Gesamtplatzierung beschert haben. Bei einem Solo wurde ich die ganze Woche nie eingeholt. Vermutlich auch ein Zeichen dafür wie hart die Taktik die Woche macht: Einigkeit in einer grösseren Gruppe ein gemeinsames Ziel zu verfolgen gibt es so gut wie nicht. Viele Einzelkämpfe um Platzierungen machen eine effiziente Teamarbeit unmöglich.

Zusammenfassung Haute Route 2013

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Zusammenfassung Transalp 2013

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Vergleich der Trainingszonen

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Viel mehr L3 (=Tempo) bei der Haute Route (= Solos), dafür etwas weniger Intensität in den Anstiegen (L5&L6). Kaum L2 (=Grundlage) bei beiden Events. Im Schnitt bei der Haute Route täglich 15min L5&L6, 45min L4, 75min L3, 35min L2 und 90min L1 (Abfahrten und neutralisiert).

Was braucht es um die Haute Route zu gewinnen?

Während man bei der Transalp mit ~5,2W/kg als Team ganz vorne mitfahren konnte, ist das bei der Haute Route unmöglich. Peter Pouly, 5 facher französischer Mountainbikemeister, hat eine Schwellenleistung von 375W bei 61kg. Das sind mehr als 6W/kg und liegt über dem Niveau vieler Top Profis. Dort ist er allerdings (angeblich) wegen mehrfacher Dopingvergehen nicht startberechtigt und bildet nun junge Talente in Thailand aus. Eines dieser Talente – Alex Pounsavath – hat er mitgebracht. Alex bringt es mit 310W FTP bei 60kg auf 5,2W/kg. David Polveroni liegt so wie ich und die 5. und 6. Platzierten um die 4,8-5,0W/kg.

Do you know Klöden?

Im neutralisierten Teil der 6. Etappe rollte Alex Pounsavath neben mir her und fragte mich: „Do you know Klöden? You look like him an have the same style as he has. They all call you Klöden!“. Urteilt selbst 😉

kloedi

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