EZF Mörbisch 2013

Es wird, es wird. Bin heute auf der anspruchsvollen neuen Strecke in Mörbisch (mit Bergwertung – 4min@377W) den 4. Gesamtrang bzw. 2. Platz in der Altersklasse M30-40 herausgefahren und durfte dann mit 2 prominenten Kollegen zur Siegerehrung antreten: Igor Kopse (regierender Amateur Weltmeister im Einzelzeitfahren und Strassenrennen – mit legendärem Crash auf der Zielgeraden) und Christoph Strasser (Race Across America Sieger).

SiegerehrungSiegerehrung

2013-04-27 08.27.08

2013-04-27 08.29.09 In der „Mauer von Mörbisch“ – Zitat Wolfgang Eibeck
(Fotos W. Kapfenberger)

Links:
Fotos vom EZF Mörbisch
Ergebnisliste
Fahrt auf Strava

Wahoo KICKR – Erste Eindrücke

2013-04-09 kickr

Seit einer Woche steht nun ein Wahoo KICKR in meinem Keller. Dank DC Rainmaker gibt es ja bereits einen sehr ausführlichen Bericht mit jeder Menge Bildern und Infos zu dem „ersten Rollentrainer mit offener API“. Zur Genauigkeit und v.a. Temperaturdrift, die alle Leistungsmesser und im speziellen computergesteuerte Rollentrainer haben, schweigt sich der Artikel aber aus. Daher hier meine wichtigsten, ersten Learnings:

Pro:

  • Das Fahrgefühl ist super. Durch die schwere Schwungmasse (Gesamtgewicht des Trainers ca. 30kg) ergibt sich ein viel realistischeres und strassenähnliches Fahrgefühl als es bei meiner Tacx Fortius Rolle der Fall war. Dort hatte man immer das Gefühl bergauf zu fahren. Auch die Belastung für die Muskeln ist scheinbar eine andere: 2h Grundlage mit dem Fortius fühlt sich ganz anders an als 2h Grundlage mit dem KICKR.
  • Das hat auch ein Zeitfahrtest bestätigt: Bin am KICKR mit dem Zeitfahrer in Zeitfahrposition ein 12,3km Zeitfahren gefahren. 336W Schnitt. Am Samstag dann beim EZF in Ybbs wieder 12,3km mit diesmal 337W Schnitt. Durch die grössere Schwungmasse dürfte sich der Unterschied zwischen Indoor & Outdoor Watt geschlossen haben. D.h. ich kann am KICKR vermutlich die gleichen Leistungswerte erbringen wie im Freien. Somit auch indoor FTP = outdoor FTP.
  • Die Leistungsmessung des KICKR ist in Ordnung und recht genau. Wann immer ich den KICKR und mein P2M kalibriert habe und dann losgefahren bin, waren die Wattwerte innerhalb von+/-5 Watt, was der Gerätegenauigkeit der beiden Leistungsmesser entspricht. Allerdings hat der KICKR eine ordentliche Temperaturdrift (siehe unten).
  • Kompakt, robust, nur 1 Kabel: Das Gerät an sich wirkt sehr kompakt und relativ hochwertig – auch wenn der Materialwert vermutlich nur einen sehr geringen Teil der Kosten ausmacht. Dadurch, dass er wireless (ANT+ oder Bluetooth 4.0) betrieben wird, benötigt man nur ein Kabel zum Netzteil. Der Trainer ist zwar schwer, aber schnell zur Seite geräumt.
  • Lärm: Der KICKR ist deutlich leiser als mein Tacx Fortius, ungefähr auf dem Niveau des Tacx Bushido. Ein Grossteil der Geräusche entstehen durch den Antrieb (Kette) am hinteren Ritzel. Sehr angenehm ist, dass man das hintere Laufrad abnimmt. Dadurch fällt eine Lärmquelle weg, ausserdem gibt es keinen Reifenabrieb und keine -abnutzung mehr.
  • Wireless: Schon eine feine Sache. Der Garmin Edge findet den KICKR sofort und zeichnet Watt und Geschwindigkeit auf. Ebenso ein iPad (ab 3. Generation) oder iPhone (ab 4S). Die Applikationen zur Steuerung des Trainers laufen auch unter iOS im Hintergrund. D.h. man kann das iPad/iPhone während des Trainings auch anderweitig verwenden. Trotzdem ist die verfügbare Software derzeit noch einer der Schwachpunkt (siehe unten).

Contra:

  • Software: Da sich der KICKR derzeit nur über Bluetooth steuern lässt, ist die Auswahl der Programme mit denen man dies tun kann stark eingeschränkt. Es gibt nichts unter Windows, es gibt keine native iPad Applikation – ausser Kinomap, das mich aber nicht interessiert. D.h. für mein iPad 3 bin ich auf hochskalierte und nur im Hochformat laufende iPhone Apps angewiesen von denen es wiederum nur die Wahoo eigene App gratis gibt. Diese ist allerdings recht spartanisch, erlaubt nur das Einstellen fixer Widerstände (in Watt, in Widerstandsstufen, in Steigungs %) und keinerlei dynamische Programme um z.B. GPX Strecken abzufahren oder ein vorprogrammiertes Intervalltraining zu absolvieren. Das wiederum sollte trainerroad.com können, allerdings nur unter OSX und nur mit einem unterstützten Bluetooth 4.0 Dongle oder einem neuen Mac (ab Mitte 2012). Fürs iPhone gibt es noch iMobileIntervals, das ebenfalls Intervalle unterstützt. Habe ich aber noch nicht probiert (bzw. gekauft).
    Jedenfalls bin ich mit dem derzeit vorhandenen Angebot noch nicht zufrieden. Allerdings gibt es den KICKR ja erst seit einem Monat und der ANT+ Support zur Kontrolle des KICKR ist noch gar nicht ausgerollt (sollte allerdings bald folgen. Developer haben die API schon). Bis die Rollensaison im Herbst startet schaut es auf dem Sektor sicher anders aus und einem Contra wird wohl der grösste Pro Punkt für den KICKR werden.
  • Temperaturdrift: Alles was sich erwärmt und nebenbei misst driftet mit sich ändernder Temperatur. Tacx Fortius & Bushido um mindestens 20W am Anfang und dann in kleineren Schritten laufend weiter. Zum KICKR habe ich bisher noch keine Infos dazu gefunden, daher war dieser Tests einer der spannendsten für mich, zumal ich am KICKR auch nicht in der Lage sein würde ein Powertap Laufrad zum Aufzeichnen der tatsächlichen Leistungswerte zu verwenden. Die Grafik unten zeigt eine 40min Einheit in der ich den KICKR gegen mein P2M getestet habe.
    Leider zeigt sich dabei, dass auch der KICKR unter einer ordentlichen Temperaturdrift leidet. Anfangs ist es zu „schwer“ und mit steigender Temperatur (nicht Raumtemperatur, die blieb während des Tests unverändert wie auch die Kalibrierungswerte des P2M zeigen) wird es immer „leichter“. Daher sollte man die Roll-Down Kalibrierung auch erst nach einer Einrollphase von mind. 10min machen (empfiehlt auch Wahoo in deren eigener App). Trainiert man Intervalle mit einer typischen Aufwärmphase von 10min, dann gilt es zu beachten, dass man am Anfang härter geschunden wird und der Widerstand mit Fortdauer des Intervalls immer weniger wird. Man muss also nachregeln. Ein Umstand den ich beim Fortius & Bushido immer gehasst habe und der einem offenbar beim KICKR auch nicht erspart bleibt. Nach ca. 30min dürfte die gröbste Drift vorbei sein, allerdings wird es wohl mit Fortdauer des Trainings zu einer weiteren Drift kommen. In Summe etwas enttäuschend und keineswegs besser als beim Fortius oder Bushido.

130416 kickr-p2m40 Minuten Vergleich zwischen KICKR und P2M: 3 Mal habe ich den P2M kalibriert (Kalibrierungswerte in Klammern). Von Minute 2-30 war der KICKR auf 220W eingestellt, von 32-33 auf 300W und von 34-40 auf 180W. Wie man sieht ist unabhängig von der Temperaturdrift der Unterschied zwischen P2M und KICKR nicht linear. In Minute 32&33 zeigt der P2M bei 300W um 5W mehr an (also 305W), unmittelbar danach bei 180W um 5W weniger (also 175W). Ob dies ein Fehler vom P2M oder vom KICKR ist, lässt sich allerdings nicht sagen.

EZF Ybbs & Kirschblütenrennen 2013

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt bei frühlingshaften Temperaturen in Saint Tropez ging es diese Woche erstmals in Österreich zur Sache.

EZF Ybbs

Mein erst 4. Zeitfahren überhaupt, das 2. mit Leistungsmesser. Ziel war eigentlich nur mit einem möglichst optimalem Pacing die flachen 12,3km zu bewältigen. Leider war auf den ersten 6km recht starker Gegenwind, was mir nicht unbedingt entgegenkommt. Trotzdem habe ich es denke ich ganz gut erwischt. Bergauf & gegen den Wind etwas härter, nach der Wende etwas lockerer und zum Schluss noch einmal angedrückt. Herausgekommen ist dabei der 11. Platz. 45,1km/h Schnitt bedeuten, dass ich auch eines meiner Saisonziele abhaken kann („Ein Rennen mit >45km/h Schnitt beenden).

20130416 ezf ybbs

Kirschblütenrennen

Was soll man da viel sagen: Grosses Feld, als letzter in den ersten Anstieg, eingezwickt, absteigen, mit Wolfgang Eibeck & Thomas Mairhofer viel investiert und in die 2. Gruppe vor gefahren, in der 2. von drei Runden auf die 1. Gruppe aufgeschlossen, in der letzten Runde die Spitzengruppe am Berg knapp verpasst, im Flachen wieder rangekämpft und am letzten Hügel zur Spitze aufgeschlossen. 1500m vor dem Ziel zum Spass eine Attacke geritten, bis 200m vor dem Ziel auf Platz 2, übersprintet und 19. geworden. Fazit: Super Beine, null Ökonomie. 300Watt NP über 2:38h.

130416 kirschbluetenrennenImmer schön brav hinten nach fahren, damit es dann am nahenden Berg schön schwierig wird. Wie aus dem  Lehrbuch, allerdings von der Seite wo steht wie man es nicht machen soll… (Foto S. Stumpf)

Links:

Fotos Ybbs (Leider keine Fotos von den Amateuren/Master)
Fotos Kirschblütenrennen
Fotos Kirschblütenrennen 2
Ergebnisliste Ybbs
Ergebnisliste Kirschblütenrennen

GF Golfe Saint Tropez 2013

Eine Woche vor dem Auftakt in die österreichische Radsaison mit den Amateurrennen in Ybbs & Wels (Kirschblütenrennen) habe ich mir schon weit im Süden ein Ziel gesetzt: Qualifikation für das Amateur WM Finale auf den Monte Bondone beim Granfondo Golfe Saint Tropez.

Seit La Marmotte 2010 bin ich bei keinem Rennen im Ausland mehr an den Start gegangen. Die letzten 6 Monate fast nur auf der Rolle gefahren. Kein Trainingslager. Und dann gleich ein Rennen über 180km mit >2.500 Höhenmeter. Kann das gut gehen?

Ja, kann es. 🙂

Hätte ich nicht wie üblich das Problem bei langen Rennen, dass mir irgendwann die Kohlenhydrate ausgehen, dann wäre ich auch am letzten Hügel 15km vor dem Ziel wohl noch mit der Spitzengruppe mitgefahren und nicht 12. geworden, sondern irgendwo weiter vorne platziert gewesen.

Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis des Frankreich Trips sehr zufrieden: An den 3 Tagen ordentlich Kilometer gesammelt, für’s WM Finale qualifiziert und über weite Strecken mit der französisch/belgischen Marathonelite mitgefahren (von den Top 15 waren 3 auch unter den Top 15 bei La Marmotte 2012).

Links:
UCI World Cycling Tour
Homepage Granfondo Saint Tropez

Ergebnisliste
Fahrt auf Strava

P.S.: Strava scheint in Frankreich besser verbreitet zu sein als bei uns. Von den Top 15 haben ~7-8 Leute ihre Fahrt hoch geladen. Das macht das Vergleichen der Zeiten für die einzelnen Abschnitte um einiges interessanter.

P.P.S.: Mein Wahoo KICKR ist endlich angekommen.