Edge 1000 – Akku tauschen

Meinen Garmin Edge 1000 habe ich nun schon seit über 2,5 Jahren beinahe im täglichen Einsatz und zuletzt kam mir vor, dass der Akku viel rascher leer wird als früher. Ob das nun an einem schwächelnden Akku oder den ständig dazukommenden Features (Strava Segmente u.ä.) liegt, kann man schwer sagen. Ich habe daher einfach auf Verdacht den Akku getauscht. Hat mich in Summe 30min und 22 EUR gekostet. An Werkzeug benötigt man einen T6 Torx Schraubenzieher und einen Lötkolben.

In einem ersten Test hatte ich nach ~4h am Rad mit GPS/Powermeter/Puls/kein Bluetooth noch 70% Restkapazität. Das dürfte in etwa dem Neuzustand entsprechen (Daumenregel ist ~10% Kapazitätsverlust pro Stunde).

Der Ablauf in Einzelschritten

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Noch ist der Edge 1000 geschlossen. Mit einem T6 Torx Schraubenzieher müssen zunächst die 8 Schrauben entfernt werden.

 

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So sieht es unter der Klappe aus. Unterteil (mit Elektronik, Display, … ) und Oberteil (mit Lautsprecher, Akku und USB/SD-Card Slot) sind über das Batteriekabel und ein Flachbandkabel verbunden. Beide Verbindungen müssen vorsichtig gelöst werden.

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Die beiden Teile geöffnet. Nun muss man den alten Akku vorsichtig mit einem kleinen Schraubenzieher entfernen. Hier sollte man sehr geduldig vorgehen, da er sehr gut angeklebt ist und sich nur langsam entfernen lässt.

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Der Originalakku ausgelöst. Man sieht die beiden Kabel, die am Lautsprecher angelötet sind. Diese müssen gelöst und dann die Kabel des neuen Akkus angelötet werden. Die schwarze Abdeckung auf der Rückseite des Originalakkus wird ebenfalls abgelöst und nach dem Anlöten der Lautsprecherkabel wieder ins Gehäuse geklebt.

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So sieht der Ersatzakku aus, den ich bei batteryupgrade.at bestellt habe. Nominal hat er um 100mAh Stunden mehr Kapazität als der Standardakku, sollte also rein theoretisch auch etwas länger halten.

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Der neue Akku angelötet und die schwarze Abdeckung wieder verklebt.

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Abschließend noch die rote Dichtung vorsichtig vom Unterteil lösen und in die dafür vorgesehene „Rinne“ im Oberteil mit dem Akku einsetzen, das Flachbandkabel und das Batteriekabel mit dem Unterteil verbinden und das Gehäuse wieder zuklappen. Achtung, dies ist etwas fummelig. Man sollte sich unbedingt Zeit nehmen und den Schritt in aller Ruhe durchführen. Ev. auch das Akkukabel am Gehäuse mit Klebestreifen ankleben (siehe zweites Bild von oben), damit es keinesfalls zu Kontaktproblemen kommt. Nach dem Schließen des Gehäuses mit den Torx Schrauben ist der Akkutausch abgeschlossen und der Edge kann wieder in Betrieb genommen werden.

Höhentraining – Teil 4: Glockner

Um die am Ende von Teil 3 getroffenen Annahmen zu testen bzw. ganz allgemein zu sehen ob es durch IHE bzw. IHT eine Höhenanpassung in der Praxis gibt, habe ich mir den Glocknerkönig als Event ausgesucht. Dort wollte ich mit Hilfe der Höhenanpassung meine Zeiten aus den Jahren 2012 und 2014 verbessern.

Vorbereitung

Einen Monat davor begann ich damit damit zusätzlich zum normalen Training jeweils Abends 30min-1h Höhenluft zu atmen. Die Sauerstoffsättigung war auf ~80% eingestellt. Viele Einheiten waren passiv, manche aktiv am Ergometer.

Insgesamt:

  • 11 passive Einheiten, 550min
  • 11 aktive Einheiten mit 180-220w, 625min
  • 1 aktive Einheit mit 290w, 16min

Aus Interesse habe ich eine Woche vor dem Rennen ein Blutbild erstellen lassen:

160525 Blutbild Labor
Die Werte entsprechen praktisch 1:1 früheren Blutbildern. D.h. es hat durch das Höhentraining keinerlei Veränderungen der Blutwerte gegeben.

Rennen

Wie auch schon in den Jahren davor habe ich den Glockner geviertelt bzw. mit dem Anstieg bis zur Mautstation gefünftelt und mir über die im 2012er Beitrag erwähnten Höhenanpassungstabellen eine Pacingstrategie zurechtgelegt für den Fall, dass ich Höhenangepasst bin (linke Spalte) und für den Fall, dass ich es nicht bin (rechte Spalte)

Die habe ich dann auch fast perfekt eingehalten. Im ersten Segment war ich etwas besser, dafür im vierten etwas schlechter. Im Vergleich zu den Vorjahren sieht das dann so aus:

160605glockner

1m:20s schneller als 2014. Die fett geschriebenen Spalten beinhalten die auf Meereshöhe angepassten Wattwerte. Meine tatsächliche FTP liegt bei ~340W. Laut der Tabelle würden daher die Werte für höhenangepasst (Adj Avg Adopted) stimmen.

Schaut man sich aber den Leistungsverfall von einem Segment zum anderen an, dann sieht es eher so aus als ob ich nicht höhenangepasst wäre:

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Und ich würde meinen, dass dem auch so ist. Die Verbesserungen sind meiner Meinung nach ausschließlich auf die bessere FTP (bzw. w/kg) und einem besseren Pacing zurückzuführen und nicht auf eine Höhenanpassung.

Ich werde noch den Gegentest machen und spätestens 2017 beim Glocknerkönig die Strecke noch einmal in Angriff nehmen ohne davor den Höhengenerator zu verwenden.

Bleibt es dabei, dann konnte ich bisher ausschließlich aus hochintensiven Einheiten einen Nutzen aus dem Höhengenerator ziehen. Passive Nutzung bzw. aktive Dauernutzung im extensiven Bereich (L1-L3) hat keine Höhenanpassung bewirkt. Mag sein, dass dafür ein noch intensiverer Reiz notwendig ist – viele Programme sind auch passiv intermittierend 6min on / 4min off. Das habe ich noch nicht probiert. Habe allerdings auch etwas Angst davor, da ich bei Sauerstoffsättigungswerten <80% immer Kopfschmerzen bekommen habe, die teilweise einen ganzen Tag angehalten haben.

Links:
Fahrt auf Strava
Höhentraining – Teil 1
Höhentraining – Teil 2
Höhentraining – Teil 3