Glocknerkönig 2014

Bereits zum 4. Mal bin ich beim heuer beim Bergrennen von Bruck an der Glocknerstrasse hinauf zum Fuschertörl mitgefahren. Wie bei meinem allerersten Antreten war das Wetter schlecht. Ich wachte um 4 Uhr auf und hörte nicht nur das Grölen von Jugendlichen aus der nahen Discothek, sondern auch Regentropfen auf die Strasse prasseln. Bis zur Tagwache um 5 Uhr legte sich der Regen allerdings und beim zum Start um 7 Uhr schienen schon die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken.

Also auf in das Vergnügen. Die ersten 11km bis Fusch möglichst energiesparend vorne im Feld mitrollen, bis zur Mautstation drann bleiben und ab der Mautstation einen eigenen Rythmus finden und hochfahren, wäre der Plan gewesen. Leichter gesagt als getan: Ich bin den ersten Anstieg zu schnell angegangen, konnte die Spitze trotzdem nicht halten. Lies irgendwann reissen und fuhr mein eigenes Tempo weiter. Ab der Mautstation lange gemeinsam mit Teamkollegen Daniel, der von hinten wieder aufgeschlossen hatte. Richtig gut hat es sich aber von unten bis oben nicht angefühlt. War es auch nicht. Magere 6W mehr als 2012 habe ich im eigentlichen Anstieg getreten. Das hat mir ca. 1min Zeitersparnis eingebracht. Eine weitere Minute holte ich wohl durch das geringere Systemgewicht und noch eine Minute durch den diesmal fehlenden Gegenwind (2012 vor allem in Segment 3). Macht eine ca. 3min schnellere Auffahrt und – durch das schneller gefahrene Flachstück bzw. den schnelleren Anstieg bis zur Mautstation – eine 4,5 min schnellere Gesamtzeit als 2012.

Mit 1:24:57 blieb ich gerade noch unter meinem 1:25:00 Ziel. Ergibt den 9. Platz in der AK und den 30. Platz gesamt. Beim 4. Antreten zum 4. Mal gesteigert. Aber ich werde wohl noch einmal hinfahren müssen, weil das kann’s nicht gewesen sein …

Wie auch schon in meinem Beitrag zum 2012er Rennen, anbei eine Auswertung der Leistungsdaten nach 3,254km langen Segmenten mit angepassten Leistungswerten entsprechend der Meereshöhe:

glocknerkoenig

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Ergebnisliste
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12 Comments

  • Mein Rennen ist ganz ähnlich verlaufen. Der Kaltstart von 0 auf 100 zum Beginn der Steigung ab Bärenwerk hat meine „Haxn“ zerstört. In Ferleiten war das Rennen für mich gelaufen bin nur mehr irgendwie ohne Rhythmus hinauf geeiert wobei die letzten 2km der absolute Horror waren.

    Naja wieder was gelernt und nächstes Jahr wird halt erneut angegriffen :-)…

    LG.Max

    • Ist interessant, aber die „Let’s die fast“ Taktik scheint dort Usus zu sein. Einzig der HPO ist es schlauer angegangen und hat am Anfang rausgenommen. Leider war ich da schon zu kaputt um noch nachzufahren.

      Nächstes Jahr fahre ich davor jedenfalls einmal in ähnlicher Höhenlage damit ich mich besser auf die Wattwerte einstellen kann. Habe mich am Anfang u.a. übernommen, weil ich der Meinung war, dass ich ganz unten noch „Flachland Watt“ fahren kann.

  • Genau der HPO ist das beste Beispiel für eine optimale Renneinteilung er hat unten ein paar Sekunden investiert und ist dann einen tollen Rhythmus bis zum Fuschertörl gefahren…wobei auch anzumerken ist das wohl niemand den Berg besser kennt als der HPO ist ja praktisch sein Hausberg ;-)…

    Wir wissen ja jetzt was wir 2015 beim Jubiläumsrennen besser machen können damit dieser ein voller Erfolg wird!!!

    Wenn alles passt kannst du sicher eine 1h20min Zeit fahren :-D.

  • Servus Jürgen

    Wie sind deine Erfahrungen bei langen Anstiegen (z.B Glocknerkönig) ohne Tretpause für eine dynamische Kalibrierung mit der Genauigkeit des Power2Max ?

    LG Kurt

    • 2012 hatte ich eine Beta Firmware auf meinem P2M drauf, die schon die Kompensation hatte. Allerdings ist die Temperatur während des Rennens genau so viel gestiegen, dass sie von unten bis oben konstant war. D.h. die Kompensation war nicht notwendig. Heuer bin ich mit Vector Pedalen gefahren, daher ebenfalls keine Aussage möglich.
      Bei den Rennen voriges Jahr (Transalp, Hauteroute) sind mir nie aussergewöhnliche Abweichungen aufgefallen. Bei den formellen Tests mit mehreren Leistungsmessern im Vergleich, hat es auch keine nachvollziehbaren temperaturbedingten Abweichungen gegeben.
      Ich habe daher für mich das Thema vor ca. 1 Jahr abgehakt, die Kompensation als „funktionierend“ angesehen und die Leistungsdaten ohne weiteres Hinterfragen als richtig angenommen.

  • Hallo Jürgen,
    zwischen den Zeilen lese ich das du doch recht unzufrieden mit dem Ergenbis bist 😉
    Dein Leistungszuwachs in den letzten 2 Jahren sollte auch deutlich mehr ermöglichen als die „mageren 6Watt“, im Anstieg?
    Woran hats deiner Meinung nach noch gelegen? „Nur“ zu schnell begonnen? Oder vielleicht doch etwas zu müde von deinen vielen vergangenen Renneinsätzen?

    • Jein. Mit einer besseren Einteilung wären ev. noch 1-2min drinnen gewesen. Und wenn ich mein Potential nicht ausschöpfe, dann ärgert mich das.
      Absolut gesehen bin ich schon zufrieden. Fast 5min schneller als 2012 ist schon ok. An Watt kann man über 1h nicht so leicht viel zulegen. 10-20W ist da schon richtig viel (wenn man davor schon entsprechend trainiert ist). Ausserdem gibts noch den Messfehler der Leistungsmesser (1-2%), der da schon fast mehr Unterschied ausmacht als der Leistungszuwachs.

  • Hallo Jürgen,
    bin von Deiner Herangehensweise an das Thema Radsport, Trainingssteuerung mehr als begeistert. Dickes Lob an Deine Beiträge, wie das „ÖziPacing“ und die „Berechnung der KH pro Rennen“.

    Kannst Du bitte etwas über die Thematik Leistungsverlust in der Höhe loswerden? Ich finde da nix brauchbares im Netz.

    Ich bin dieses Jahr den Dolomiti mit dem Ziel <6h angegangen. Hab durch Deine umgewandelte ÖziPacing Marschtabelle gewusst, das dafür 270W an den Anstiegen sein müssen. Dann die FTP so hoch getrieben, dass 80-85% der FTP ca. 270W ergeben. Soweit so gut. Der Schrecken dann im Rennen gleich am ersten von 7 Anstiegen war groß, da die Watts mit einem viel zu hohen Puls belohnt wurden.
    Ein Gedanke von mir war auch die Höhe (im Mittel ca. 2000m), aber das es so viel ausmacht?

    Also nochmals, Hut ab und mach weiter so. Hab schon sehr viel für mein Training ableiten, lernen können, DANKE, dafür.

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