Lavanttaler Radsporttage 2012


Spitzengruppe am Sonntag in Wolfsberg bei einer der 5 Zieldurchfahrten.
Rechts hinter mir Dany und hinter ihm der Vizemeister vom Vortag Andy Traxl

Das erste Doppelwochenende dieses Jahr mit der Österr. Meisterschaft der Amateure in St. Paul am Samstag und am Sonntag darauf einem Strassenrennen in Wolfsberg war geprägt von traumhaftem Wetter und „sinnloser“ Kraftverschwendung meinerseits.

ÖM St. Paul

Ein schwerer Kurs mit einem knackigen ca. 5min langen Anstieg, den es 7x zu bezwingen galt. Alle Favoriten am Start. Es war klar, dass es ein Ausscheidungsrennen werden würde. Das war’s dann auch. Von den über 100 Fahrern kamen nur 37 in die Wertung. Ich war da natürlich dabei, das war kein Problem, aber ich schaffte es – eher aus mangelnder Rennintelligenz, denn aus mangelnder Kraft – nicht in eine der beiden Fluchtgruppen und auch am Ende, dank einem letzten Anstieg in dem ich viel zu früh meine Kräfte verschossen habe, nicht unter die Top 10. Die Leistungsdaten zeigen schön, dass der letzte Anstieg eindeutig am uneffizientesten war. Viel geleistet (kj und Watt) und trotzdem eine schlechte Zeit.

Letztlich bin ich mit einer Gruppe – in der auch Teamkollege Daniel Wabnegg war – ins Ziel gerollt, die um die Plätze 8. – 20 gesprintet ist und wurde 19.. Der Staatsmeistertitel ging an Ewald Robeischl, der am Berg eindeutig am stärksten war.

Leistungsdaten (Power2Max):

Strassenrennen Wolfsberg

Eine Kopie vom Vortag. Diesmal war ich allerdings in der ca. 12 Mann Spitzengruppe, die ab der 2. Runde in Front lag und sich – u.a. weil ich mich zum Schluss aufgeopfert habe und die Gruppe auf der letzten Runde über den Berg und auch die letzten Kilometer ins Ziel zog – durchkam und sich den Sieg im Sprint ausmachte. Der logische Sieger war Markus Willinger. Dany wurde 7., ich rollte als 13. durch. Mit etwas sparsamerem Krafteinsatz wäre auch hier mehr möglich gewesen. Ich bin eben doch (oder Gott sei Dank?) mehr Spass als Platzierungsfahrer …

Links

Ergebnisliste St. Paul (ÖM Ergebnisliste – nur Österreicher)

Ergebnisliste Wolfsberg

Fotos vom Renntag in Wolfsberg auf Facebook (LRV Steiermark)

Wienerwald Radmarathon 2012

Kalt, kälter, am kältesten. So lässt sich der diesjährige Wienerwald Radmarathon aus meiner Sicht am besten beschreiben. War es anfangs die ersten 1,5h noch trocken und relativ warm, so wurde es die restliche Stunde kalt und nass. Leider war genau bis zum Einsetzen des Regens noch nicht viel geschehen im Rennen. Ewald Robeischl war – heuer mit einem Fluchtgefährten – wieder einmal weg und es war wieder einmal starker NW-Gegenwind. Erst nach der Abzweigung aus dem Wind hinaus und mit den beiden höheren „Bergen“ wurde es spannend. Ich wollte mich am ersten Berg schonen, bin dann aber oben doch gemeinsam mit Daniel Wabnegg und einem Loch zu den Verfolgern als Erstes raus. In der regennassen Abfahrt war ich aber übervorsichtig, das Loch war gleich wieder zu und ich habe mir schon ordentlich die Finger abgefroren. Lies mich dann viel zu weit zurückfallen und hatte noch dazu das Pech, dass sich bei der Abzweigung zur Einfahrt in den 2. Berg genau vor mir ein Fahrer verschalten hat. So startete ich mit 100m Rückstand auf die Spitze in den Berg, konnte zwar bis oben alles zufahren und irgendwie gerade noch den Kontakt halten bzw. in der Abfahrt auf die Gruppe auffahren, aber mir wurde sehr schnell sehr kalt. So kalt, wie mir zuletzt 2010 beim Fohnsdorfer Radmarathon war. Bis Alland habe ich noch irgendwie den Anschluss halten können, aber dann war Ende. Ich war komplett durchnässt, habe am ganzen Körper gezittert und nur mehr irgendwie versucht das Ziel zu erreichen. Dort haben mir dann netterweise meine Teamkollegen beim Umziehen geholfen – alleine hätte ich nicht einmal meinen Helm runtergebracht …

Viel kann man von dem Tag nicht mitnehmen, ausser vielleicht, dass ich an den relevanten Anstiegen jeweils an die persönlichen Bestleistungen über die jeweilige Distanz herangefahren bin und dass ich einmal mehr weiß, dass ich für Kälte & Regen nicht geschaffen wurde … Gut, dass es nächste Woche bei den Österr. Meisterschaften bis zu 30 Grad haben soll (und das im April!)

Aja, Platz 27, +3:42min hinter Sieger Ewald Robeischl.

Leistungsdaten:

Zum Vergleich die Leistungsdaten 2011

Links:

Ergebnislisten

Wienerwald Radmarathon 2011

Steir. Meisterschaften Knittelfeld

Mein letztes Rennen im heurigen Jahr stand unter keinem guten Stern: Ich war verkühlt und überlegte mir erst gar nicht an den Start zu gehen. Dann habe ich’s doch getan und die 5 Runden zu je rund 19km beim Amateurrennen in Knittelfeld in Angriff genommen. Das Rennen war zugleich auch steirische Meisterschaft der Amateure, bei der ich allerdings nicht hinzugezählt wurde, da mein Verein (nyx 2radchaoten.com) in Wien gemeldet ist. Abgesehen davon rechnete ich mir sowieso nicht sehr viel aus.

Gekommen ist es dann erfreulicherweise doch etwas anders. Nachdem auf den ersten drei Runden keine Fluchtgruppe stark genug war um sich abzusetzen und ich mich nach mühsamen ersten Runden langsam immer besser fühlte, ging ich in der 4. Runde mit in eine Gruppe. Ansich eine starke mit Daniel Wabnegg und auch dem späteren Sieger. Die Gruppe kam allerdings nicht durch und wurde anfangs der 5. Runde wieder gestellt. Ich blieb weiter vorne im Feld und machte durch die engen Kurven in Knittelfeld etwas Tempo. Kurz nach der Ortsausfahrt versuchte Wolfgang Eibeck sein Glück. Ich sprintete los und schloss mich als einziger ihm an. Es ist uns rasch gelungen ein Loch rauszufahren und den Vorsprung über den Anstieg Sauggraben – lediglich ein 3. Fahrer (der spätere Sieger Alexander Kronister) konnte aufschliessen – bis ins Ziel drüberzubringen. Dort reichte bei mir die Kraft für einen Sprint nicht, so wurde ich immerhin 3. und auch bester Steirer (Ergebnisliste).

Fazit: Wieder eine gute Platzierung, das Optimum rausgeholt und gelernt wie es sich anfühlt mit einer Verkühlung ein Rennen zu fahren (Gar nicht gut, zumindest dann wenn man über der Schwelle fährt). Ein sehr zufriedenstellender Abschluss des heurigen Jahres. Landesmeister wäre für die Statistik noch nett gewesen (Nach Beach- und Hallenvolleyball wär’s die dritte Sportart in der ich Landesmeister wäre), aber was nicht ist kann ja noch werden. Ich bin ja noch jung 😉

Leistungsdaten (Powertap):

Siegerehrung (Foto Günter Baringer)

Ötztaler Radmarathon 2011

Leider ist’s nicht ganz nach Plan gelaufen. Wetter war ein Traum und ich habe mich gut gefühlt, aber schon 30km nach dem Start ca. 300m vor der Einfahrt nach Ötz war mit einem Knall (Reifenplatzer – Schlauch, Mantel & Felge defekt) das Ziel „unter 8 Stunden bleiben“ in unerreichbare Ferne gerückt. Alle ca. 4.200 Teilnehmer fuhren an mir vorbei bis endlich nach 37 Minuten und 2 Serviceteams mein Rad wieder flott war und ich als letzter in den Anstieg zum Kühtai einbog. Rund 5 Minuten hinter dem Schlusswagen, die Matte für die Zeitnehmung wurde schon abgebaut und war außer Betrieb.

Damit waren auch jegliche strategische Überlegungen hinsichtlich Gruppen- und Windschattenfahren hinfällig. Ich rechnete mir aus, dass ich ca. 30min verloren hatte und setze mir 8:30 als neues Ziel. Das wäre immerhin noch die Qualifikation für den 1. Startblock 2012. Im Slalom ging es recht unrythmisch – da die Strasse oft verstopft war – das Kühtai hoch und oft im Schneckentempo zwischen anderen Radlern hindurch wieder runter. Ich habe extra versucht übers Kühtai Tempo zu machen, damit ich dann vielleicht im Flachen bzw. am Brenner eine Gruppe finde und auch etwas Windschatten fahren kann. Das war aber leider nur sehr selten der Fall, daher bin ich den Brenner fast alleine hoch und war umso überraschter als ich danach sah, dass es die 4. schnellste Zeit unter allen Teilnehmern war.

Hinunter zum Jaufen ging es dann aber doch erstmals in einer Gruppe. Ich konnte mich etwas ausrasten, trinken & essen. Daher fuhr ich frohen Mutes unten in den Jaufen rein, recht konstant mit 265W hoch, bis es dann in der Mitte des Anstiegs plötzlich „Ding!“ machte und am Hinterrad eine Speiche riss. 2 Pausen und 2,5min später war die Speiche dann so verbogen und ins Rad gewurschtelt, dass sie nicht mehr störte. Allerdings war ich extrem demoralisiert und verunsichert, fuhr nur mehr locker weiter und wollte eigentlich am liebsten sofort absteigen und aufhören. Oben angekommen lies ich mir am Mavic Stand die Speiche ganz rausschneiden und fuhr die Abfahrt mit selbst auferlegtem Sicherheitstempo von max. 40km/h runter. Leider hatte ich dadurch nicht nur 3,5 Minuten durch Reparaturen und 7min durch die langsame Abfahrt verloren, sondern auch ganz auf die Ernährung vergessen.

Das rächte sich am Timmelsjoch. Unten bei der Einfahrt hatte ich mich mental wieder im Griff, war motiviert und fuhr den ersten Abschnitt mit ca. 245W hoch. Oben wurde dann aber die Kraft immer weniger – der Kohlenhydratspeicher waren wohl leer – und lediglich etwas über 200W kamen noch am Asphalt an. Letztlich schaffte ich’s aber doch noch unter 2 Stunden drüber und schoss – diesmal wieder in einer Gruppe – dem Ziel entgegen. Nicht sonderlich intelligent, aber diesmal wollte ich nicht wieder mit 40km/h runterrollen.

Fazit: Nur die Hälfte vom Plan gegessen und getrunken (2l + 4 Gels = 400g Kohlenhydrate = 1600kcal), aber mehr Energie verbraucht als geplant (6200kJ = ca. 6200kcal). Das war nicht ideal. Vom Pacing her habe ich mich an sich ziemlich genau an die modifizierte 8 Stunden Variante gehalten, leider war kaum Windschatten da, der mir die notwendige Erholung und Zeit für die Nahrungsaufnahme gebracht hätte. Trotzdem wäre vermutlich eine Zeit unter 8 Stunden kein Problem gewesen. Das Idealszenario hat Guiseppe Piemontese, mit dem ich mich vor 2 Wochen beim Highlander am Faschinajoch duelliert habe und dem ich letztlich 5min bis ins Ziel abgenommen habe, vorgemacht: 33. Platz in 7:40:21. Leider ist aus dem vereinbarten „See you at the Ötzi!“ nichts geworden. Dann eben nächstes Jahr!

Leistungswerte der einzelnen Abschnitte (Powertap):

Foto vom Reparaturdepot nach dem Rennen: Ich war nicht der Einzige mit der NoTubes ZTR 340 Felge, den es erwischt hat. Von 5 Laufrädern die dort lagerten war „zufällig“ genau das gleiche wie meines dabei.

Weltradsportwoche Deutschlandsberg

Zur aktiven Erholung nach dem Highlander letzten Sonntag bin ich diese Woche am Dienstag & Freitag die beiden Strassenrennen bei der Weltradsportwoche in Deutschlandsberg gefahren. Beide Rennen waren von den Leistungswerten nichts besonderes (281W NP bzw. 284W NP). Die Beine waren schwer und v.a. im Bereich über der Schwelle, der bei so kurzen Rennen (98km bzw. 62km) wichtig gewesen wäre, ging gar nichts.

Am Dienstag konnte ich immerhin noch eine erfolgreiche Attacke lancieren, die mich in eine 5er Spitzengruppe mit Tim Mitchell, dem zweiten der US Zeitfahrmeisterschaften 2011 (Elite Männer), brachte. Mit teilweise über 45km/h ging es rasant dahin. Ich musste gewaltig schnaufen hinterher zu kommen. Letztlich verlor ich 20km vor dem Ziel den Anschluss an Tim & Wolfi Eibeck, der als einziger mit dem Ami mithalten konnte und wurde – nach einer Fehlinformation der Jury („5 Minuten Vorsprung“, die in Wirklichkeit max. 2min waren) – und einem wenig beherzten Finish noch von einer anderen Gruppe eingeholt und 6. Schnitt waren trotzdem über 40km/h.

Am Freitag war dann noch weniger drinnen. Das Rennen war sehr schnell (42,7km/h Schnitt) und der starke Slowene Igor Kopse nach 10km vorne weg. Die restlichen Slowenen haben im Feld gebremst und so kam es – trotz einiger Antritte und Fluchtversuche (auch von mir) zum Massensprint, bei dem ich mich nicht beteiligt habe und daher als 9. über die Ziellinie gerollt bin.

Fazit: Die Erholungsphasen werden immer länger, Antritte über der Schwelle immer schwerer. Die hohe CTL (seit April über 120) fordert ihren Tribut. Es wird Zeit, dass der Ötzi kommt und danach eine längere Pause zum Erholen, Nachdenken und Kräfte sammeln für 2012.

Freitag in Bad Gams – Ein Zielsprint, der keiner war