Was geht (noch) mit 40?

Voriges Jahr habe ich mich schon mit dem Thema was noch geht beschäftigt und dabei alles notwendige Zahlenmaterial von meinem Leistungsmesser abgeleitet. So habe ich das auch bei allen Berechnungen rund um Energieverbrauch und Nahrungsaufnahme (z.B. Ötzi Pacing) immer gemacht. Auf einen klassischen Leistungstest mit Laktatmessung habe ich bisher verzichtet. Nach dem sehr guten Ergebnis und den gewonnenen Erfahrungen beim 24h Rennen in Hitzendorf bin ich aber neugierig geworden und wollte noch etwas mehr über meinen Körper erfahren als ein Leistungsmesser hergibt.

Ziel

Konkret hat mich die Effizienz meines „Motors“ und der dabei verbrauchte Treibstoff – Fett vs. Kohlenhydrate – interessiert. Das alles lässt sich über eine Ergospirometrie mit Atemgasanalyse bestimmen. Anhand der Zusammensetzung der ausgeatmeten Luft kann man durch indirekte Kalorimetrie herausfinden wieviel Energie der Körper gerade verbraucht und wieviel davon durch Kohlenhydrat- bzw. Fettverbrennung bereitgestellt wird. Kennt man auch die Watt, die das Ergometer vorgibt, lässt sich daraus die Effizienz ableiten.

Außerdem wollte ich die über Leistungsmesser bestimmten Werte für FTP und VO2Max verifiziert wissen und sehen ob es darüber hinaus irgendwelche Auffälligkeiten oder Außergewöhnlichkeiten gibt.

Methodik

Da die Fettverbrennung stark dadurch beeinflusst wird was man davor gegessen hat und auch je nach Messmethode (z.B. Stufenlänge bei einem Leistungstest) schwanken kann, habe ich versucht mich an ein bestehendes Protokoll aus einer Studie zu halten und zum anderen den Test gemeinsam mit einer Referenzperson, also einem Partner der nach dem gleichen Protokoll vorgeht, zu absolvieren.

Das Protokoll ist jenes aus dieser Studie: Es werden Stufen von 3 Minuten Dauer in 35W Schritten beginnend bei 95W gefahren. Nüchtern mit mindestens 10h ohne Nahrungsaufnahme und ohne spezielles Nahrungsprotokoll an den Tagen davor (D.h. sportlertypisch eher kohlenhydratreich). Während in der Studie nur ein nüchterner Durchgang gefahren wurde, bin ich den Test zwei Mal gefahren. Zuerst nüchtern  bis zur Schwelle und dann nach einem Frühstück/Essen mit ~1h Pause noch einmal. Diesmal allerdings bis zur Erschöpfung/VO2Max.

Zur Referenzperson will ich nicht mehr sagen, außer dass er ein ordentliches Kaliber im Ausdauerbereich ist und der Vergleich mit seinen Zahlen hoch interessant war … (Tipp) 😉

Die Tests wurden Anfang April 2014 in der Sportambulanz des Klinikums Graz von Prof. Schober und Jana Windhaber durchgeführt.

Ergebnisse

Zunächst zu den Werten, die man auch mit einem Leistungsmesser bestimmen kann: Sowohl FTP (Laktatschwelle < FTP < VT2 innerhalb von ~10-20 Watt) als auch VO2Max (~5-6min Maximalleistung, die man z.B. über die Formel VO2Max in ml/kg/min = (6min Max.Power * 10,8 / Gewicht in kg) + 7 annähern kann) wurden im Test bestätigt. D.h. zum einen, dass meine Werte gemeinsam mit meinen ~65kg (5,9% Körperfett) für mein Alter sehr gut sind und zum anderen, dass man sich so einen Test auch sparen kann und das Geld z.B. besser in einen Leistungsmesser investiert.

Interessant wurde es dann bei Fettverbrennung und Effizienz. Hier die Ergebnisse:

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Fettverbrennung at it’s best: Nüchtern (rote „Fasted“ Kurve) gehen bis zu 1,0g/min. Nach dem Frühstück (blaue „loaded“ Kurve) sinken die Werte um rund 30% ab, sind mit 0,6g/min aber immer noch sehr hoch. Für trainierte Personen sind normalerweise Werte von 0,5-0,6g/min erreichbar, was sich auch mit den Erkenntnissen aus der Referenzstudie deckt.

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So viel % der benötigten Energie können durch die Fettverbrennung bereitgestellt werden. Im besten Fall sind dies 60%. D.h. mind 40% kommen immer aus den (nur begrenzt verfügbaren) Kohlenhydratspeichern. Ab 100% der FTP werden im Regelfall ausschließlich Kohlenhydrate umgesetzt. 

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Kohlenhydratdefizit in Gramm pro Stunde zu den jeweiligen Intensitäten. Die grüne „Intake“ Kurve entspricht der blauen „Loaded“ Kurve unter Annahme einer Nahrungsaufnahme von 1g/kg/h (Das ist ungefähr das, was der Körper an Kohlenhydraten verarbeiten kann). Damit ich eine 0 Balance habe, dürfte ich nicht mehr als 40% der FTP fahren. Interessant der 70% FTP Wert: Ob ich bei 70% (= obere Grundlage) mit oder ohne Nahrungsaufnahme fahre macht keinen Unterschied. Ich verbrauche genau gleich viele Kohlenhydrate.

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Wie lange kann ich bei einem angenommenen Kohlenhydratdepot von 400g bei welcher Intensität fahren? 70% der FTP gehen rein von der Energiebilanz her 6h – mit oder ohne Nahrungsaufnahme. Unter 70% geht die Schere massiv zu Gunsten der Nahrungsaufnahme (grüne „Intake“ Kurve) auf. Auch in intensiveren Bereichen von 80-90% lässt sich die Dauer durch Nahrungsaufnahme während der Ausfahrt/Wettkampf massiv verlängern. Die 3h von Neusiedl mit 90% der FTP wären ohne Nahrungsaufnahme nicht möglich gewesen.

efficiency
Wieviel % der Energie, die der Körper benötigt kommen am Pedal an? Normalwerte liegen bei 19-21%. Ich schaffe es auf fast 25%. Ob dabei Kohlenhydrate oder Fett verbrannt werden, spielt scheinbar kaum eine Rolle – die Fasted und Loaded Kurven sind beinahe deckungsgleich.

Was nehme ich jetzt aus den Ergebnissen mit?

Erstens, dass ich mich auf mein Körpergefühl verlassen kann. Ich habe schon immer viel weniger gegessen und getrunken als andere Radfahrer und mich dabei auch bei längeren Ausfahrten nicht schlechter, weniger leistungsfähig oder unterversorgt gefühlt. Auch alle anderen im Test gemessenen Parameter wie z.B. Laktat oder VO2Max kann ich nun einem Körpergefühl zuordnen, das ich zwar bereits kannte nur bisher nicht zuordnen konnte.

Zweitens, dass man die Ergebnisse zwar für verschiedenste weitere Überlegungen verwenden, aber auch nicht überbewerten darf. Es ist eine Momentaufnahme aus einem Labortest. Was in Wirklichkeit passiert, wenn die Muskelglykogenspeicher geleert sind oder wenn nach einem harten Berg eine 20min Abfahrt und ein 50min Flachstück folgt, ob der Körper dann noch Fett oder doch weiter Kohlenhydrate verbrennt, bleibt offen. Genauso wie die Frage ob ich meine Fettverbrennungsfähigkeiten durch Training erworben habe oder ob sie mir einfach genetisch von Geburt an gegeben sind, wobei einiges darauf hindeutet, dass es eine Kombination aus Genetik und Training ist (Dazu folgt irgendwann noch ein eigenes Posting). Jedenfalls sind hohe Effizienzwerte auch ein Hinweis auf eine hohen Anteil an Typ 1 Muskelfasern, die für gute Ausdauerleistungen unerlässlich sind (Die Muskelfaserzusammensetzung kann nur durch eine Biopsie bestimmt werden).

Drittens, dass ich mit allen meinen Werten am oberen Rand dessen liege, was durch Training machbar ist. Spricht für mein Training, aber gegen Potential nach oben. Vor allem da die VO2Max mit dem Alter (ab 20 Jahren – siehe Link) kontinuierlich abnimmt, hätte ich früher wohl einmal richtig Potential gehabt (ev. VO2Max ~80 ml/kg/min – siehe VO2Max Weltrekorde), kann jetzt aber fast nur mehr schlechter werden … 🙁

Viertens, dass als größte Stellschraube noch die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes bleibt. Um die zu steigern gibt es illegale Methoden (die mich nicht interessieren), aber auch legale: Höhentraining. Somit scheint das Bastelprojekt für den nächsten Winter gefunden zu sein. 😉

Und danach bleibt immer noch die Option auch Schwimmen und Laufen zu lernen und sich dem Sport zu widmen, der vermutlich meiner Physiologie am meisten entgegenkommen würde …

Anwendung für Jedermann

In allen Studien die ich zu Fettverbrennung und Effizienz gefunden habe, wurde immer darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse sehr individuell sind. D.h. wenn man seine eigenen Ergebnisse wissen möchte, dann sollte man sich selbst einem derartigen Test stellen. Hält man sich dabei an das selbe Protokoll kann man die Werte mit meinen und jenen aus der Studie vergleichen. Auch VO2&VCO2 Protokolle bereits erledigter Leistungstests können verwendet werden um im Nachhinein die oben angeführten Auswertungen zu erstellen, allerdings kommt es bei Nichteinhaltung der ungewöhnlich langen Stufenzeiten (3min, 35W) sicher zu Abweichungen und die Ergebnisse sind nur noch bedingt vergleichbar. Bei Interesse kann ich auch gerne die verwendeten XLS Sheets zur Erstellung der Graphen online stellen.

Kindberger Bergrennen 2014

Back to the roots. 2011 bin ich in Kindberg bei meinem ersten Lizenzrennen gestartet und die 500 Höhenmeter in 21:30 min mit 340W Schnitt hochgefahren. Heuer, bei der zweiten Austragung dieses Rennens und gleichzeitig auch steirische Bergmeisterschaften, wollte ich v.a. meine Zeit von damals unterbieten. „Nebenbei“ auch noch möglichst viele Gegner abhängen. Ersteres ist mir gelungen, letzteres nicht ganz.

In einem sehr taktischen Rennen in dem sich (der für die Steir. Meisterschaft nicht relevante) Ewald Robeischl sehr rasch absetzen konnte, entwickelte sich dahinter rasch ein Rennen im Rennen. 5 Steirer (Karl-Heinz Gollinger, Thomas Rettenegger, Peter Lammer – zählte als Tagespassfahrer nicht zur MS Wertung, mein Teamkollege Max Feyerer und ich) matchten sich um die Meisterschaft. Leider gelang weder Max noch mir ein entscheidender Antritt so dass sich Karl-Heinz vor Thomas und mir im Sprint durchsetzen konnte.

20m:19s mit 350W Schnitt /358W NP (6. Gesamt, 3. Steir. Meisterschaft) sind es trotz der unrythmischen Fahrt letztlich geworden. D.h. ~5% schneller als 2011. Da sollte noch mehr drinnen sein …

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(Foto: LRV Steiermark)

Links:
Fahrt auf Strava.com
Bericht vom LRV Steiermark
Fotos LRV Steiermark

Vulkanland Radmarathon 2014

3. Strassenrennen heuer, zum 3. Mal in der Spitzengruppe, 3er Sprint, 3. Platz (1. Karl Heinz Gollinger, 2. Thomas Strobl, quasi gleich auf mit mir – 0,06s), 1. M40.

Ähnliche Taktik wie vorige Woche in Mörbisch, vom ersten Hügel weg gemeinsam mit Thomas Strobl für eine Selektion und hohes Tempo in den Anstiegen gesorgt. Zuerst auf eine 7er Gruppe, dann 20km vor dem Ziel weiter reduziert auf eine 3er Gruppe.

Leistungswerte ebenfalls ähnlich wie letzte Woche: 308W NP über 2h:27m, 1330hm und 92km.

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Links:
Ergebnisliste
Fahrt auf Strava.com
Rennverlauf auf Strava.com
Homepage

EZF & Radmarathon Mörbisch 2014

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Einzelzeitfahren Mörbisch

Im Vorjahr eines meiner besten Zeitfahren und ob des selektiven Rundkurses mit Steigungen, verwinkelten Passagen und offenen windanfälligen Strassen auch eine meiner liebsten Strecken. Ziel war es das Pacing aus dem Vorjahr weiter zu verfeinern und zu versuchen die Zeit aus dem Vorjahr zu unterbieten. Das ist mir ausgezeichnet gelungen. Mit 28m:42s/334W war ich deutlich schneller und mit mehr Watt unterwegs als 2013 (29m:36s/305W). Allerdings haben auch Wolfgang Eibeck (Tagesbestzeit und Sieger M40, -12s) und Andreas Wagner (Sieger M30, -5s) im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Somit 2. Platz in der Altersgruppe und Gesamt 3.

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2min nach dem Start noch ziemlich entspannt trotz >400W
(Quelle: radsportfotos.at)

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Fotos (radsportfotos.at)
Fotos (event-gucker.at)

Neusiedlersee Radmarathon

Eigentlich sind so flache Rennen nicht unbedingt mein Ding und 2010 – bei meinem ersten Radmarathon überhaupt – habe ich Mörbisch mit keinen guten Erinnerungen verlassen. Das wollte ich heuer vermeiden und durch einen Blitzstart für eine Selektion und eine kleine Spitzengruppe (mit ~10 Leuten) sorgen. Ausserdem war Südostwind angesagt, der in der offenen Passage entlang des Ostufers Rückenwind und somit Vorteile für eine Ausreissergruppe bringen sollte.

Also direkt vom Start weg ordentlich angedrückt und in Klingenbach einmal geschaut wer noch aller da ist. Zu meinem Erstaunen war es nur einer: Ö-Tour Teilnehmer und Ex Gourmetfein Wels Fahrer Christian Isak. Die nächste Gruppe war schon recht weit hinten, daher sind wir einfach einmal weiter gefahren mit dem Ziel sich bis ans südöstlichste Eck des Kurses in der Nähe von Pamhagen durchzuarbeiten. Das gelang. Nach 1h Stunde Fahrzeit waren 40km heruntergebogen, von den Verfolgern nichts in Sicht und die lange Rückenwindpassage Richtung Neusiedl vor uns. Also haben wir weiter angedrückt mit dem Ziel die Flucht bis nach Neusiedl durchzubringen. Während Christian immer mehr zu kämpfen hatte, lief es mir in dem Bereich ganz ausgezeichnet. Permanent 45-50km/h am Tacho motivierte ungemein. Die 2. Rennstunde absolvierten wir mit 45km/h Schnitt und ein Blick zurück Richtung Podersdorf beim Kreisverkehr in Neusiedl offenbarte eine leere Strasse statt einem Verfolgerfeld.

Gibt’s doch nicht, dass wir das durchbringen? Was blieb uns anderes übrig als es zu probieren. Also sind wir auf Zug weitergefahren. Christian war schon ziemlich fertig, gab aber sein Bestes. Mir gingen schön langsam auch die Kohlenhydrate aus – für ein 3h Zeitfahren hatte ich nicht die notwendige Menge an Gels mitgenommen. Trotzdem lief es nach wie vor sehr gut, kein Verfolgerfeld in Sicht, die Kilometer zum Ziel wurden immer weniger und der Schnitt in der 3. Rennstunde immer noch über 40km/h. Richtig hart wurde es dann auf der letzten Passage nach Mörbisch. Steifer Gegenwind blies uns ins Gesicht. Beide schon ziemlich ausgelaugt kämpften wir uns dahin. Als wir uns nach Rust zum ersten Mal gemeinsam umdrehten und hinter uns immer noch keine Meute herannahen sahen, war uns klar, dass wir die Wahnsinnsaktion tatsächlich durchbringen würden. Unglaublich. Also noch die letzten paar Kilometer abgespult und jubelnd durchs Ziel geschossen. Sieg für mich, 2. Platz für Christian in unter 3h mit 41,5km/h Schnitt! 2min vor den ersten Verfolgern.

Als ich im Ziel auf meinen Edge schaute, konnte ich die Leistungswerte fast nicht glauben: Die ersten 20min mit 355W NP (5,4 W/kg), die erste Stunde mit 330W NP (5,1 W/kg) und über 2h:30m mehr als 300W Schnitt gehalten. Wenn’s läuft, dann läuft’s … 🙂

Interessant das Replay der Fahrt auf Strava (auf den Play Button drücken). Wir haben scheinbar kontinuierlich den Vorsprung ausgebaut, sogar noch in der dritten Rennstunde.

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Das Podium M40: Christian Isak, ich, Karl Schöpf (v.l.n.r)

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2min nach dem Start …2014-04-29 08.49.52… 110km und 2h:40m später …

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… nach 124km und 2h:59m im Ziel.

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Fahrt auf Strava
Fotos (event-gucker.at)

EZF Ybbs & Kirschblütenrennen 2014

Wie im Vorjahr so war auch heuer mein Saisonstart in die Amateursaison mit dem Doppelwochenende in Ybbs und Wels.

EZF Ybbs

„Brettlebene“ 6km hin und wieder zurück entlang der Donau. Ein Kurs der mir alles andere als liegt, aber vielleicht gerade auch deswegen ein guter Leistungstest zum Saisonauftakt ist und eine Gelegenheit mehr den neuen Zeitfahrer auszuführen – so viele Zeitfahren gibt es letztlich nicht. Das Wetter war perfekt, nahezu windstill, bewölkt, kein Regen. Die Beinchen fühlten sich zwar nicht so gut an, aber das heißt erfahrungsgemäß nicht viel.

Also rauf auf die (imaginäre) Rampe und los ging’s. Geplant wären 330W auf den ersten 3km gewesen (Schnitt 2013: 337W), gefahren bin ich 369W. Aber es fühlte sich (noch) erstaunlich gut an, also weiter 350W auch am 2. Viertel bis zur Wende halten – gewesen sind’s 364W. Der schleichende Tod musste kommen und das tat er auch. Nach der Wende noch einmal angedrückt und beschleunigt und auf einmal machte sich eine gewisse Leere in den Beinen und eine gewisse Verzweiflung im Kopf („Noch 6km! Wo ist das Sauerstoffzelt“) breit. 353W (3. Viertel) und 348W (4. Viertel) sind es dann zwar noch geworden, aber ideales Pacing schaut anders aus. Mit 354W Schnitt (5,4 W/kg) war ich in Summe zwar ein gutes Stück stärker als 2013 und auch um 40s schneller am Ziel, aber das waren alle anderen auch. Daher immerhin um einen 12. Platz und die Erkenntnis reicher, dass da noch mehr geht und der neue Zeitfahrer ein absolut geiles Geschoss ist auf dem ich mich so richtig wohl fühle.

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(Quelle: LRV Steiermark)

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Kirschblütenrennen

Ein hügeliger Klassiker mit 3 Runden zu je 35km, den ich voriges Jahr zum ersten Mal gefahren bin wo ich gleich in der ersten Steigung im Stau gesteckt bin, absteigen musste und so viel Zeit verloren habe, dass es bis knapp vor dem Ziel dauerte bis ich wieder in der Spitzengruppe war.

Das sollte es heuer nicht werden, daher habe ich mich bewusst vom Start weg versucht vorne zu positionieren. Das ging über den ersten Hügel drüber auch sehr gut, auf der breiten und schnellen Abfahrt danach begann mein Rad aber wie wild zu „schlankeln“. Ich dachte schon an einen Materialdefekt und wollte aufgeben, habe es dann aber nicht getan – was auch gut so war, denn mir war einfach nur kalt … – allerdings viele Plätze verloren und ich war erst wieder weit hinten gefangen. Daher auch am nächsten Anstieg den Abgang einer starken Gruppe mit Emanuel Nösig, Ewald Robeischl, Igor Kopse und weiteren verpasst. Wenigstens war ich nicht alleine, auch Andi Traxl (und niemand aus seinem Team) sowie keiner aus dem Ovilava Team war vorne vertreten. Der Abstand der Gruppe wuchs an, aber sie konnten immer in Sichtweite gehalten werden. Gegen Ende der ersten Runde wurden die Störaktionen der Teamkollegen von Emanuel aber immer nerviger und das Tempo im Feld drohte immer öfter abzusinken. Als dann auch noch Andi Traxl am zweiten Hügel der zweiten Runde andrückte, sich mit einem anderen Fahrer aus dem Staub machte und vom Feld fahren gelassen wurde, war klar, dass rasch etwas passieren musste, wenn ich noch nach vorne kommen will. Gesagt getan, den 3. und 4. Hügel gemeinsam mit Wolfgang Götschhofer und Alfred Schabauer voll durchgefahren und vorne waren wir.

Dort ging es sofort in den längsten Anstieg bei Mistelbach und das Tempo war zu meinem Erstaunen nicht so hoch wie befürchtet. Ausserdem schien mir Emanuel etwas angeschlagen. Auch die restliche zweite Runde und der Beginn der dritten Runde wurde zwar gemeinsam und im Kreisel aber nicht mit sehr hohem Tempo absolviert. Das eröffnete Andi Traxl auch die Möglichkeit sich beim zweiten Anstieg abzusetzen und alleine einen Fluchtversuch zu wagen. Ca. 300m betrug sein Vorsprung bis dann Igor & ich am nächsten Hügel einen Attacke starteten. Leider fehlte mir oben raus der Punch. Mehr als Andi einzufangen und die Gruppe wieder zusammenzuführen war nicht drinnen. Daher ging es geschlossen zum letzten Mal in den Anstieg nach Mistelbach. Ich setzte mich sofort an die Spitze und hielt das Tempo hoch, nach der Kehre übernahm Igor und setzte die Pace. Leider etwas zu hoch für mich (und auch alle anderen). Er verschaffte sich oben bei der Bergwertung einen Vorsprung von 30m, den er bis ins Ziel in Wels durchbrachte. Da er aber in der Master1 Kategorie startet, war er für das Amateurrennen nicht von Bedeutung. Einzig als Zug für einen Soloritt wäre sein Hinterrad perfekt gewesen, daher habe ich nach der Abfahrt noch einmal eine Attacke gestartet, aber es wollte nicht sein. Immerhin wurde die Spitzengruppe auf 8 Fahrer ausgedünnt, Emanuel Nösig und Alfred Schabauer mussten am Berg reissen lassen, so dass der 8. Platz quasi fix war. Dabei blieb es dann auch.

Fazit: Viel Spass gehabt, keine gefährlichen Situationen (obwohl die Strasse anfangs nass war), ordentliche Leistungswerte (301W NP auf 2h:39min). So soll es sein! Gerne wieder. Gratulation an die Sieger (Igor/Master 1; Thomas, Andi & Ewald/Amateur)

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(Quelle: LRV Steiermark)

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