Nach der Trainingswoche auf Mallorca und der darauffolgenden Kompensationswoche, wollte ich ausprobieren, ob die Trainingstheorie stimmt und auch bei mir eine Art Superkompensationseffekt auftritt. Der Traunsee Radmarathon kam da gerade recht – 110km mit 1.800 Höhenmeter, im wesentlichen verteilt auf 4 kurze & bissige Anstiege. Noch dazu wurde die gleiche Strecke von einem Elite- & Amteurrennen befahren. Das hiess, dass die Strecke komplett für den Verkehr gesperrt war und dass ich mir einmal das Niveau eines Amateurrennens ansehen konnte.
Gestartet wurde zuerst die Elite und mit 5 Minuten Abstand die Amateure & nicht Lizenzierten zusammen. Von Anfang an ging es gleich ordentlich zur Sache so dass auf den ersten 20min ca. 330 Watt NP notwendig waren um mit der vordersten Gruppe mitzuhalten. Das ist mir auf dem ersten Berg hinauf auf Anhieb gelungen. Oben wurde dann allerdings das Rennen für ca. 5min gestoppt, da aufgrund des schnellen Anfangstempos die Elite eingeholt war und die Rennleitung wieder etwas mehr Abstand zwischen die beiden Felder bringen wollte.
Geschlossen ging es hinunter und wieder retour zum Start, wo der 2. Anstieg – Auf der Edt wartete. Ich war ganz am Ende des Feldes und habe den Einstieg komplett verschlafen. Direkt vor mir war Daniel Wabnegg, der den Einstieg ebenfalls versäumt hatte. Ich versuchte so gut es ging sein Hinterrad zu halten und den Anstieg voll raufzuziehen. Das sieht man auch an den Wattzahlen für diesen Abschnitt – gleichzeitig auch 5min Peak des Rennens. Oben war dann lediglich eine ca. 15 Mann Gruppe vorne weg, die aber im Flachstück relativ rasch gestellt war. Gemeinsam ging es in einer 25er Gruppe über die Grossalm und den langen relativ flachen Teil wieder zurück nach Altmünster zum Schlussanstieg über die Edt auf den Gmundnerberg. Zu dem Zeitpunkt war Paul Lindner mit einem zweiten Fahrer vorne weg. Ansonsten die Spitzengruppe nachwievor geschlossen beeinander.
Anfangs des Schlussanstiegs änderte sich das aber sehr rasch. Zu meiner Verwunderung reihte ich mich recht weit vorne ein und konnte das Tempo gut über die Edt (370W Schnitt – nur 7 sek. langsamer als beim 1. Mal) und den Gmundnerberg, der steiler war als ich mir gedacht hatte – durchziehen und als 4. (U40) bzw. 6. (Gesamt) mit einem Rückstand von 1:50 Minuten auf den Sieger Hans-Peter Obwaller die Ziellinie überqueren (Ergebnisliste als PDF).
Wenn ich mir die Wattzahlen so im Nachhinein ansehe, scheint das Superkompensationsprinzip zu funktionieren … neuer 5min & 15min Bestwert.
Leistungswerte der einzelnen Abschnitte (Powertap*):
* Mein Powertap ist falsch kalibriert und zeigt 5% zu geringe Wattwerte an.
Gibt leider kein aktuelles Foto, daher nocheinmal dieses vom Mondsee Radmarathon 2010 – Immerhin ist der Attersee im Hintergrund, der beim Traunsee Radmarathon ebenfalls gestreift wurde.
Respekt, tolle Leistung!
TSS von 2000 in einer Woche? Mir fehlen die Worte…..
Einer Deiner Blog-Einträge war für mich die Initialzündung auch einen Powermeter anzuschaffen, seit 4 Wochen fahr ich nun auf´n Zeitfahrer mit einem Power2Max.
Als Neuling bin ich halt erst gerade dabei die ersten Daten zu sammeln, derzeit ist´s eher noch ein interessantes Spielzeug….. das Buch von Allen/Coggan will auch erst mal verinnerlicht werden 😉
Die richtige Bewährungsprobe für meinen Powermeter wird die Duathlon-WM im September, da muß mich der P2M auf der mittleren 150km Zeitfahrstrecke soweit zurückhalten, dass ich die abschließende 30 km Laufstrecke „anständig“ überlebe.
Weiterhin viel Erfolg und viel Spaß bei der Transalp….
LG
wolf
Danke. Mir hat als komplettem Rennradneuling eigentlich das Performance Management Chart am meisten geholfen, da ich keine Ahnung von Trainingsbelastung, Erholung etc. habe/hatte. Traunsee war wieder einmal ein Beweis, dass es funktioniert: Meine TSB war seit Anfang März immer negativ (max. -90) und Traunsee war so abgestimmt, dass ich dort +10 habe, was gemeinhin als Idealwert für einen Wettkampf angesehen wird und schon ist der Peak da. Feine Sache 🙂
TSS 2000 ging einfacher als ich dachte, wenn man sich an die Regel hält und in der Grundlagenphase CTL um 3-6/Woche steigert. Je nachdem wo man anfängt und wie lange die Phase dauert ist man irgendwann einmal bei CTL>130 bzw. hält man auch 2000 TSS/Woche aus. Kann aber auch sein, dass mein FTP mittlerweile etwas zu niedrig eingestellt ist und das alles gar nicht stimmt …
Beim Zeitfahren bzw. Tria-/Duathlon ist ein Powermeter perfekt zum Pacen. Das wird dir sicher einiges bringen v.a. auch dabei nicht zu schnell anzugehen und dadurch das Laufen abzustechen. Bis September kannst ja noch ordentlich Erfahrung dabei sammeln. Viel Glück!
Extrem oarge Leistung. Die Superkompensation war aber sicher noch nicht abgeschlossen. Wennst es die nächsten Tage nicht übertreibst und ordentlich ausruhst, dann solltest eigentlich nächstes WE ein neues großes Peak erreichen. 10 Tage „Ruhe“ könntest dir nach einem harten TL wie Malle dieses Jahr schon gönnen. Aber man sieht ja, dass du nicht viel falsch gemacht haben kannst. Da kommen ganz sicher noch ein paar WATTN drauf.