Nach 2011 bin ich zum 2. Mal beim Wachauer Radmarathon mitgefahren, der auch gleichzeitig als Österreichische Meisterschaften Radmarathon gewertet wurde. Bis auf die Tiroler waren alle am Start, die in der Österr. Amateurszene Rang und Namen haben. Ein entsprechend hartes Rennen war zu erwarten.
Anfangs wurde allerdings kein sehr hohes Tempo angeschlagen. Am ersten Berg hatte ich unter 300 Watt Schnitt, dafür ging’s danach los. Speziell über die 5min langen Anstiege wurde ordentlich Tempo gemacht so dass ich trotz >360W Schnitt regelmässig den Anschluss an die Gruppe ganz vorne verpasste, aber danach immer wieder aufschliessen konnte. Der Jauerling – heuer erstmals im Programm – war der programmierte Scharfrichter: Unten rein ging es gleich voll zur Sache. Mir war das zu heftig. Ich legte einen Wattschnitt an, den ich mir über die ca. 25min zutraute und fuhr damit den Berg hoch. Anfangs weit hinten, holte ich Fahrer um Fahrer ein und war letztlich oben 1 Minute hinter einer Verfolgergruppe rund um meinen Transalp Kollegen Daniel Wabnegg und Amateurstaatsmeister K.H. Gollinger, die wiederum etwas mehr als 1 Minute hinter der 5 köpfigen Spitzengruppe lag. In der Abfahrt holte ich die Verfolgergruppe ein und im belgischen Kreisel ging es zu sechst bis zum Schlussanstieg nach Maria Langegg. Dort verkleinerte sich die Gruppe rasch auf vier Leute.
Kurz nach dem eigentlichen Anstieg in einer der letzten „Schupfen“ 15km vor dem Ziel attackierte ich: 30s mit 550W und der Überraschungseffekt verschafften mir einen Vorsprung, den ich bis ins Ziel – v.a. auch dank der Störarbeit von Daniel hinten in der Gruppe – sogar noch vergrössern konnte. Richtig geil war an der Stelle das Begleitmotorad mit Kameramann, das die ganze Zeit rund um mich herum fuhr und die Soloflucht auf Band festhielt. Echtes Tour de France Feeling! Da machten die letzten 5km im Flachen mit fast 44km/h Schnitt noch einmal richtig Spass.
Im Ziel war’s dann der 6. Platz* nur 1,5min hinter dem Sieger und Staatsmeister Michael Kastinger. 280W NP über 4h:34min sind neue persönliche Bestleistung über diese Dauer. Am letzten Teilstück bin ich außerdem die schnellste Zeit aller Teilnehmer gefahren.
Links:
Ergebnisse (ÖM)
Ergebnisse (Gesamt)
Fahrt auf Strava.com
* Leider waren auch heuer wieder einige Elitefahrer dabei – heuer sogar ein ganzes Team inkl. Legionäre – die regelmässig die Ergebnisse verfälschen und das Renngeschehen mit beeinflussen. Ich beziehe mich daher im Bericht oben immer auf die Meisterschaftswertung ohne Elitefahrer.
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