Mit 180km und 4000 Höhenmetern die ideale Generalprobe für den Ötztaler Radmarathon und das erste Rennen überhaupt, das ich zum zweiten Mal fahre. Voriges Jahr ist es nicht so gut gelaufen – zumindest war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Da mein Powertap vor dem Start ausgefallen ist, kann ich’s nicht so genau sagen, aber gefühlt bin ich gegen Ende hin ziemlich eingegangen.
Heuer sollte das anders sein, ich wollte Ötzi-Taktik fahren und mich selbst anfangs etwas einbremsen, damit auch gegen Ende hinauf auf Faschina & Furkajoch noch genug Sprit im Tank ist, ausserdem genug Kohlenhydrate zu mir nehmen, damit es zu keinem Hungerast kommt.
Gesagt und NICHT getan. Am Start war ich heuer gut vorne dabei und habe auch die Einfahrt ins Bödele optimal erwischt. Dort bin ich dann aber nicht die geplanten 285W gefahren, sondern mit fast 330W hochgefahren. Etwas mehr wäre noch gegangen, aber das habe ich mich nicht getraut. Für die Spitze hat’s nicht ganz gereicht ca. 45s-1min Rückstand waren’s oben, was u.a. auch daran liegt, dass ich als Selbstversorger 2kg Wasser & Gels mitgeschleppt habe.
In der Abfahrt und im Flachstück war das – nach 10min mit 320W – aber rasch wieder zugefahren. Da ziemlich locker gefahren wurde sind von hinten noch mehrere Gruppen heran gerollt bis es dann am Hochtannberg wieder zur Sache ging. Diesmal ging’s mir unten rein nicht so gut und ich war nur in der 3. Gruppe. Mitten im Anstieg ist dann aber doch noch die Kraft eingeschossen. Habe mich von der 3. Gruppe gelöst und bin alleine oben angekommen, wurde dann zwar in der Abfahrt wieder eingeholt, aber habe am Flexenpass mit knapp 310W Schnitt nocheinmal ordentlich Tempo gemacht und bin zur 2. Gruppe vorgefahren mit der es dann die lange Abfahrt bis zum Abzweig der langen & kurzen Strecke vor dem Anstieg nach Raggal ging. Beim Abzweig blieb eine 8er Gruppe für die restlichen fast 2000 Höhenmeter übrig. Anfangs war ich auch am Anstieg nach Raggal wieder hinten in der Gruppe, fuhr mich aber rasch nach vorne und habe dann die Gruppe fast den gesamten Anstieg hochgezogen, bin als erster nach Sonntag runter und in den Anstieg nach Faschina hinauf. Dort konnte nur noch einer (ein Italiener) mithalten, der sogar angegriffen und mich beinahe abgehängt hatte. Letztlich habe ihn dann aber doch überholt und ca. 30s Vorsprung herausgefahren, bis mir dann doch etwas die Kraft ausgegangen ist und die gefahrenen Watt deutlich zurück gegangen sind. Das war beim Italiener aber auch so, bis ins Ziel konnte ich ihm sogar 5min abnehmen.
Letztlich ist aber nicht mehr viel passiert auf den letzten 50km. Bin solo übers Furkajoch drüber und ins Ziel hinunter und hätte dort fast noch einen Fahrer aus der Ex-Spitzengruppe eingeholt. Mit dem 10. Gesamtrang (bzw. 3. in meiner Altersgruppe) mit einer Zeit von 5h:47m und rund 20min Rückstand auf den Sieger bin ich mehr als zufrieden (Ergebnisliste). Der Ötzi kann kommen!
Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf den 3 letzten Bergen beachtlich. Offenbar macht sich hier die hohe CTL bezahlt bzw. zeigt sich recht deutlich, dass die Leistung an der Schwelle und wie lange man diese halten kann sehr gut trainierbar ist, während ich mich im kürzeren, hochintensiven und hauptsächlich durch die Vo2Max limitierten Bereich wesentlich weniger gesteigert habe.
Zusammenfassung der Leistungsdaten (Powertap):
Übrigens hatte ich voriges Jahr mit dem Edge705 noch 3930 Höhenmeter. Am Edge500 sind’s heuer nur mehr 3795. Dass der Edge500 bei den Höhenmetern recht schwach auflöst und weniger als andere Geräte anzeigt, habe ich auch schon mehrfach im Internet gelesen.
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