ÖM Amateure Zeitfahren 2011

Für einige Wochen habe ich den Bergen einmal lebe wohl gesagt und mich zum 2. Mal nach Langenlois bei den Österreichischen Meisterschaften der Amateure im nur eine Fahrstunde von Graz entfernten Birkfeld im Zeitfahren versucht. Am Samstag alleine beim Einzelzeitfahren und am Sonntag gemeinsam mit Teamkollege & Routinier Martin Ganglberger im Paarzeitfahren. Die 2 Wochen vor der Veranstaltung habe ich vermehrt kürzere und intensivere Einheiten am Zeitfahrrad trainiert. Anfangs ungewohnt, aber gegen Ende bildete ich mir ein, dass es immer besser ging.

Samstag – Einzelzeitfahren

Die Strecke auf der Bundesstrasse von Birkfeld nach Ratten und wieder retour war recht anspruchsvoll. Insgesamt 28km mit ca. 170 Höhenmetern, einem längeren Anstieg und mehreren kürzeren Hügeln. Mir war klar, dass ich bergauf Gas geben muss und bergab versuchen muss so gut es geht durchzukommen. V.a. retour werde ich wohl Zeit verlieren. Da ich mit Scheibenrad gefahren bin, musste auch mein Leistungsmesser zu Hause bleiben. Somit eine „blinde“ Fahrt ohne technische Hilfsmittel.

46 Fahrer waren gemeldet, ich bin als 10. Letzter rausgejagt und gleich ordentlich den Berg hoch. Bergauf bis zur Wende lief es ganz gut. Den Fahrer vor mir hatte ich schon eingeholt und wollte es bergab möglichst gut rollen lassen. Nunja, es wollte nicht so recht rollen und vom schnellen ersten Teil war ich mit der Kraft auch schon ordentlich am Ende. Letztlich habe ich mich in 38:14 als 9. über die Ziellinie geschleppt. Martin fuhr ausgezeichnet und wurde mit 37:50 6.! (Ergebnisse)

Ganz interessant danach der Vergleich der Fahrzeiten: Ich war im ersten Teil 19s schneller als er und habe im 2. Teil (bergab) 44s verloren. Jetzt weiss ich wenigstens woran ich arbeiten muss (= Aerodynamik) und die Taktik für das Paarzeitfahren auf der gleichen Strecke am Sonntag war auch klar: Ich muss bergauf Gas geben, mehr führen und er bergab.

Sonntag – Paarzeitfahren

So etwas hatten wir beide noch nie gemacht. Das Lehrbuch sagt, dass man alle 20-30s abwechseln sollte. Am Freitag hatten wir das einmal kurz ausprobiert. Wird schon klappen. Also wieder rausgeschossen aus dem Startblock, ich voraus den ersten Hügel hoch, dann 2-3mal abwechseln und ich wieder den 2., längeren Hügel voraus hoch. Bis dahin hat alles gut geklappt, aber dann habe ich wohl etwas überzogen. Konnte mich in Martins Windschatten nicht wirklich ausruhen und es wurde ein schlimmer Kampf schon am Weg zur Wende hin. Auch danach, bergab, war’s nicht besser. Ich musste im Windschatten schon alles geben um nicht abzufallen und im Wind erst recht. Scheinbar ist Martin wirklich viel aerodynamischer. Letztlich überquerten wir in 37:14 als 6. die Ziellinie (Ergebnisse). Im ersten Teil hatten wir auf meine Zeit vom Samstag 20s gut gemacht und im 2. Teil noch einmal 40s. Allerdings waren wir gemeinsam bergab langsamer als Martin am Samstag alleine …

Etwas Statistik

Gewonnen hat beide Rennen Daniel Wabnegg. Am Sonntag mit Partner Andreas Klausner, dem am Samstag mit Bestzeit bei der Wende der Reifen geplatzt ist. Ich war beide Male ziemlich genau 1 Minute hinter Daniel – wie schon so oft heuer. Bin bis jetzt 8 Amateurrennen gefahren und war bei der Hälfte der Rennen 1 Minute hinter Daniel und ebenfalls bei der Hälfte der Rennen auf dem (undankbaren – weil erster Platz ohne Preisgeld) 9. Platz. Bitte Daniel fahr schneller, dann schaff ich’s auch weiter nach vorne …

Aufwärmen vor dem Mannschaftsbus

Am Material sollte es nicht scheitern …

Strobl Classics & Wachauer RM 2011

3 Rennen an 3 Tagen, wie immer habe ich versucht maximale Rennen in minimaler Zeit unterzubringen. Ausserdem wollte ich testen was die Beine 2 Wochen nach der Transalp hergeben und was das neue Powermeter dazu sagt.

Am Freitag …

… ging’s daher beim Amateur Bergrennen in Schwarzenbach an der Pielach gleich voll zur Sache. Eine neue Kerbe in’s Mean-Max-Chart schlagen, war angesagt. Das wurde es dann auch. Zuerst 1,5km flach und dann rund 3,5km mit rund 10% bergauf. Der Anstieg dauerte rund 13min und ich brachte 356W NP / 348W Schnitt zusammen. Ist zwar nicht so grossartig, aber für die Kerbe im Mean-Max-Chart und den 6. Platz hat’s gereicht. Sieger Daniel Wabnegg war überragend und hat mir (wieder einmal) 1 Minute abgenommen.

Am Samstag …

… waren dann in Statzendorf 12 Runden zu je 7km mit fast 100 Höhenmeter pro Runde zu bewältigen. Grundsätzlich ein Kurs, der mir entgegenkommen sollte. Ist er dann auch, aber leider nicht ganz so wie geplant: Ich bin in der 2. Runde beim entscheidenden Antritt eingezwickt gewesen. Als ich mich befreien konnte war es schon etwas zu spät. Bin noch hinter der 5er Gruppe mit Wabnegg, Ochsenhofer & co., die wiederum 2 Ausreissern nachstellte, hinterher gesprintet, aber oben am Anstieg haben dann doch 30m gefehlt. Zunächst in einer 4er Gruppe, dann in einer 3er Gruppe versuchten wir den 7 Leuten an der Spitze nachzufahren … Bis zum Ende. In jeder Runde wurde der Abstand um 5s grösser und die Mithilfe meiner Gefährten weniger, bis ich gegen Schluss hin fast alleine vorne fuhr – Die meiste Zeit voll am Anschlag. In der vorletzten Runde gelang es dann aber doch 2 Leute von vorne einzufangen und in der letzten Runde kamen wir auch noch bis auf ein paar Sekunden an die 3. & 4. ran. Beim letzten Anstieg konnte ich alle Verfolger abschütteln, bis auf Karl Petz, der sportlich sehr fair (!!!), mich im Ziel nicht niedersprintete und mir den 5. Platz überlies. Gewonnen hat wieder Daniel Wabnegg, der auf den letzten beiden Runden im Anstieg alle Verfolger abschüttelte und – wie sollte es anders sein – im Ziel rund 1 Minute Vorsprung auf mich hatte.

Als ich danach auf den Leistungsmesser schaute, traute ich meinen Augen nicht: 310W Normalized Power über die gesamten 2:15h. 276 Watt Schnitt. Die erste Stunde mit 324W NP. Eine weitere, in dieser Form nicht geplante, ordentliche Kerbe im Mean-Max-Chart und wohl die härtesten 2h in meiner bisherigen Rennradkarriere.

Am Sonntag …

… galt es dann bei den Österreichischen Meisterschaften im Radmarathon 177km mit (angeblich) 2800Höhenmetern zu meistern. 4 Teller Nudeln und nur etwas mehr als 15 Stunden lagen zwischen den beiden Rennen. Das könnte knapp werden mit den Kräften. Wurde es dann auch. Nach ca. 100km bzw. 3h mit 280Watt Normalized Power und über 15 Antritten von mind. 30s mit über 400W  Schnitt begannen die Wadeln oben am höchsten Punkt des Kurses erstmals zu krampfen. Bis dahin war ich ausgezeichnet platziert, nur 3 Leute (Robeischl, Bohunovsky und Schinagl) waren weniger als 1 Minute vorne weg und ich dahinter in einer ca. 8 Mann starken Gruppe. In dem darauffolgenden 1:20h langen Stück konnten noch einige von hinten aufschliessen und so ging es als ca. 15 Mann Feld in den letzten Anstieg bei Langegg. Dort war dann leider der Ofen aus. Ich quetschte zwar aus den krampfenden Wadeln noch 289W über 13min raus, aber das war um 20 Sekunden zu wenig um mit den 6 stärksten aus der Gruppe mitzuhalten. So musste ich die letzten 12km alleine bis ins Ziel fahren, verlor 2 Minuten auf diese 6er Gruppe und wurde vor dem Zielstrich auch noch übersprintet. Platz 7 (AK) bzw. 10. (Gesamt) ist zwar voll in Ordnung, aber da wäre mehr drinnen gewesen …

Der Powertap sagt zum Sonntag:

  • 4:52h, 178km, 2070hm
  • 265W Normalized Power / 222W Schnitt
  • 3900kj (= ca. 4000kcal)

NoTubes Alpha 340ZTR mit Powertap SL+

Mein neuer Powertap Laufradsatz ist rechtzeitig vor dem langen Wochenende (Strobl Classics & Wachauer RM) gekommen, nachdem ich zunächst ewig (=2 Monate) auf die Solist Zero gewartet habe, die aber nicht lieferbar waren und dann auf die amerikanische NoTubes Felge umgestiegen bin.

Die technischen Daten:

  • Vorne und hinten 28 Speichen
  • Clincher. Tubeless möglich, habe ich aber noch nicht probiert.
  • Tune Nabe vorne, Powertap SL+ hinten.
  • NoTubes Alpha 340ZTR Alu-Felge
  • 558g + 891g = 1449g

Etwas über 1200g mit neuen Conti GP400s und Conti Race Light Schlauch

Stomp Test muss ich noch machen. Die Leistungsdaten von den 3 Rennen, passen aber ziemlich genau mit der Erwartungshaltung überein, wenn ich zum alten Powertap Pro+ die ca. 5% Fehler dazu rechne.