Garmin Vector 1 > Vector 2 Upgrade

Bereits im Frühjahr hat Garmin die Version 2 der Vector Leistungsmesspedale angekündigt. Wesentlichste Neuerung sind dabei die neuen Pods, die nun nicht mehr aus Metall sondern aus Plastik sind und auch nicht mehr gemeinsam mit dem Pedal angezogen und eingeklemmt werden – was des öfteren zu Problemen bzw. Bruch geführt hat – sondern nachträglich mittels eines Inbus Schlüssels auf die montierten Pedale geklemmt werden. Ausserdem besitzen die neuen Pods Status LEDs und – wenn die Vermutung stimmt – auch eine veränderte Hardware, die bei den alten Pods bei Verwendung der Cycling Dynamics zum Ausfall des linken Pedals führen konnte.

Für Vector 1 Besitzer kündigte Garmin ein Upgrade Kit an, welches allerdings lange Zeit nicht lieferbar war. Diese Woche habe ich es nun erhalten und damit meine beiden Vector Systeme upgegradet.

vector2update
Inhalt des Vector 2 Upgrade Kits – Nur die Teile in der unteren Reihe (Pods, Schrauben, Distanzringe) werden für das Upgrade benötigt. Der Tausch der Pedalachse (obere Reihe) ist optional.

Das Upgrade ist sehr rasch durchgeführt und beschränkt sich darauf die Pedale abzuschrauben und die alten Pods abzunehmen. Stattdessen werden die blauen Distanzringe eingelegt und die Pedale wieder angeschraubt. Ev. davor verwendete silberne Distanzringe bleiben drauf. Danach werden die neuen Pods mit den schwarzen Schrauben und dem Inbus an die Pedale geschraubt und die Kabelverbindung eingesteckt. Falls die Vector Pedale noch nicht die Firmware 3.50 installiert haben, muss noch die aktuellste Firmware installiert werden (via Edge1000 oder Garmin Vector Updater PC/Mac Software).

Die Pedale werden wie gewohnt vom Radcomputer gefunden und man wird zur Initialisierung (Einstellen des Montagewinkels&Kurbellänge, Kalibrierung) aufgefordert. Danach ist man startklar. Optional kann auch die Pedalachse ausgetauscht werden (habe ich nicht gemacht).

Das hat bei einem meiner beiden Vector Systeme auch alles geklappt. Das zweite zickte etwas, da es nach der Installation der neuen Pods vom Edge1000 nicht gefunden wurde. Habe dann den Vector Updater am Mac gestartet und die bereits aktuelle Firmware noch einmal aufgespielt. Das lief zwar nur am linken Pedal durch und lieferte für das rechte Pedal einen Fehler, allerdings war danach das System für den Edge1000 sichtbar und nach der Initialisierung auch wie gewohnt verwendbar.

Bin mittlerweile mit beiden Systemen Ausfahrten gefahren und konnte keine Unterschiede in den gemessenen Leistungswerten feststellen. Insgesamt wirkt das neue System etwas stabiler, da man die Pedale leichter andrehen kann und dabei nicht mehr um die Pods fürchten muss, die Pods nicht mehr irgendwie schief in der Gegend herumhängen und die Statusanzeige  durch die LEDs die Fehlersuche v.a. bei älteren Radcomputern (z.B. Edge500) bzw. nicht Garmin Geräten vereinfacht. Die alten Pods haben allerdings mit der Aluminiumoberfläche etwas höherwertiger gewirkt als die Plastikbomber der Version 2. Ausserdem haben sie stabiler die Position gehalten. Die neuen Pods wackeln systembedingt durch den Gummi-/Plastikverschluss etwas – egal wie fest man die Schrauben mit dem Inbus anzieht. Was bei einem Sturz sicher von Vorteil ist (Pods geben nach), könnte Auswirkungen auf die gemessenen Werte haben.

Seitens Garmin findet sich dazu lediglich der Hinweis in der Anleitung, dass die „Ausrichtung der Pedalsender keinen Einfluss auf die Berechnung von Leistung und Trittfrequenz“ hat. Ob eine Veränderung der Position der Pedalsender nach der Initialisierung (z.B. beim Transport oder durch einen Sturz) nicht doch einen Einfluss auf die Berechnung der Werte hat, wird in der Anleitung nicht erwähnt.

Das Upgrade Kit kostet rund €140.- und ist im Fachhandel und bei Internethändlern verfügbar.

Update: Bei mir sind mittlerweile auch die neuen Pods einmal ausgefallen und das obwohl Cycling Dynamics und Tritt Effizienz ausgeschalten waren. Es kam zwar nicht die Meldung, dass das linke Pedal fehlt, aber ganz gefeit vor Problemen ist man wohl mit den neuen Pods auch nicht. Beheben lies sich das Problem nur durch Entfernen der Batterien beider Pods.

Update 2: Habe mittlerweile Verdrehtests an den Pods durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die genaue Position der Pods keine Auswirkung auf die gemessenen Werte hat. D.h. man braucht keine Angst davor haben, dass sich die Pods leicht verdrehen (z.B. beim Transport) und daher die Schrauben mit dem Inbus nicht übertrieben fest anziehen.

verdrehtest
Das Verdrehen der Pods wirkt sich auf die Messwerte kaum aus. Das Kalibrieren (leider) schon. Testfahrt auf Strava

Anbei Scans des beiliegenden Handbuchs:
anleitung1
anleitung2